Durch die Verkaufszahlen digitaler Radio- und Audiogeräte sieht der VPRT seine Position bestätigt, nach der sich das Digitalradio als Multichannel begreifen lässt statt ausschließlich auf DAB Plus.
Bisher verläuft der Umstieg auf DAB Plus hierzulande nur schleppend. Der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) hält an seiner Position fest, dass digitales Radio weit mehr als DAB Plus ist, vielmehr handelt es sich nach VPRT-Auffassung um einen digitalen Verbreitungsweg unter vielen. „Digitales Radio ist schon heute Multichannel und nutzt viele Wege“, wie Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT, erklärte. So werden zum Empfang von Digitalradio verschiedene Verbreitungswege genutzt, mittlerweile dienen auch auch Audiosysteme wie vernetzte Lautsprecherboxen zur IP-basierten Wiedergabe von Radio- und Audioinhalten.
Diese Posion bekräftigt der Verband mit den 2015 vorgelegten Verkaufszahlen digitaler Radiogeräte von der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Gleichzeitig weist der Verband, der die Interessen privater Radioveranstalter vertritt, auf die ungebrochene Bedeutung von UKW bei den Hörern hin. „Die Zahlen zeigen eindrucksvoll, dass DAB Plus nur ein Empfangsweg von vielen ist und unterstreichen zudem die nach wie vor ungebrochen hohe Bedeutung des UKW-Empfangs“, so Schunk.
Die von der GfK vorgelegten Zahlen belegen einen kräftigen Wachstum bei allen Empfangsgeräten: Im letzten Jahr gingen 1,02 Millionen Internetradios über den Ladentisch und generierten damit im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 22 Prozent. Die Anzahl von verkauften Digitalradios konnte sogar noch mehr zulegen: Hier konnte ein Wachstum von 32 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verbucht werden. Insgesamt wurden 950.000 Geräte verkauft.
„Die prozentual größte marktgetriebene Wachstumsrate liegt beim Verkauf von Audiosystemen wie vernetzten Lautsprecherboxen oder Multiroom-Geräten“, erläutert Schunk. „Die meisten dieser Geräte werden auch für die IP-basierte Wiedergabe von Radio- und Audioinhalten aus unterschiedlichen digitalen Quellen genutzt.“ Der Verkauf von Bluetooth-Lautsprechern stieg auf 2,89 Millionen Geräte, was einem Plus von 66 Prozent entspricht. An Multiroom-Geräten wurden 530.000 Stück verkauft, ein Wachstum um 50 Prozent.
Auch UKW-Geräte erfreuen sich bei den Käufern noch großer Beliebtheit. Von ihnen wurden 2015 6,27 Millionen Geräte verkauft. Allerdings ist hier kaum noch Wachstumspotenzial vorhanden. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Zahl gerade einmal 0,2 Prozent an. Zumal es sich dabei um Geräte handelt, die neben einem UKW-Tuner auch für den Empfang von DAB Plus gerüstet sind. [kw]
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