In der Diskussion um den geplanten, aber nur schleppend verlaufenden Umstieg auf DAB Plus hat der Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) auf der IFA Stellung bezogen und fordert klare Kriterien für den Umstieg und einen neuen Ordnungsrahmen.
Beim Umstieg auf digitales Radio tun sich die Entscheidungsträger in Deutschland weiter schwer. Vor allem die Frage, zu welchem Zeitpunkt die UKW-Ausstrahlung abgeschaltet werden soll, steht im Zentrum der Diskussionen. Für den Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) ist diese Frage jedoch nicht entscheidend für den Umstieg. Mit einem Positionspapier hat der Verein auf der IFA nun Forderungen, vor allem an die Politik, für einen erfolgreichen Umstieg gestellt.
Ein Wechsel ins Digitale ist für den VPRT dabei unumgänglich, doch „digitales Radio ist nicht nur DAB Plus, sondern vor allem als Webradio und andere Audioangebote im Netz erfolgreich“, heißt es in dem Papier. Vor allem die gestiegene mobile Nutzung zeigt die gestiegenen Anforderungen an das Radio der Zukunft, das interaktiv, konvergent, individuell sowie vernetzt sein werde.
Die Digitalisierung erschwere es den privaten Anbietern, ihr Geschäftsmodell aufrechtzuerhalten, vor allem die lokalen und regionalen Radios drohten Probleme. „Um die regionale Vielfalt des Mediums zu gewährleisten, braucht das Privatradio einen Ordnungsrahmen, der eine Schädigung der Gattung Radio und existenzielle Auswirkungen auf den Lokalfunk vermeidet. Sie muss das Geschäftsmodell und die Finanzierungsgrundlage der Privaten berücksichtigen“, so Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT.
Um eine Ausstrahlung über alle Geräte zu gewährleisten, fordert der Verband die Einführung eines Multi-Chips, der die Übertragung über UKW, DAB Plus und Internet ermöglicht. Auch sei die Politik, die den Umstieg auf DAB Plus will, gefordert, klare Kriterien für diesen Wechsel sowie die Finanzierung und Nutzung dieser Übertrangstechnologie zu schaffen.
Von Seiten der Kommission zu Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) wird erwartet, die Mittel für DAB Plus nicht zur Bevorteilung des öffentlich-rechtlichen Hörfunks einzusetzen. Der VPRT sieht darin eine Gefahr für den Wettbewerb. [buhl]
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