Der Weg zur Digitalisierung des Radios in Deutschland bleibt steinig. Ein im Digitalradio-Board des Bundesverkehrsministeriums vorgestellter Aktionsplan wird von den im VPRT organisierten Privatradios abgelehnt.
DAB Plus oder UKW: Für die meisten Privatradios eine eindeutige Entscheidung. Während die öffentlich-rechtlichen Sender in den meisten Bundesländern die Digitalisierung des Hörfunks vorantreiben, gilt den Privaten der Umstieg auf den Digitalradio-Standard als zu teuer. Der Versuch, einen für alle Seiten akzeptablen Übergang in die digitale Radiozukunft zu erarbeiten, ist nach Ansicht des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien e.V. (VPRT) gescheitert.
Wie der Verband am Freitag mitteilte, ist der Entwurf für einen „Aktionsplan zur Transformation der Hörfunkverbreitung in das digitale Zeitalter“, der zur weiteren Beratung an die Rundfunkkommission der Länder übergeben wurde, von den Privatradios als nicht markttauglich abgelehnt worden.
„Neue Technologien kann man politisch nicht verordnen. Sie müssen die Konsumenten überzeugen und sich im Markt von sich aus durchsetzen“, führt Klaus Schunk, Vorsitzender des Fachbereichs Radio und Audiodienste im VPRT, aus. Dabei werden mehrere Kritikpunkte aufgezählt: So fördere der Entwurf DAB Plus einseitig, die nicht mehr genutzten UKW-Frequenzen sollen laut Plan nicht von den Privatradios genutzt werden dürfen und mobile Geräte würden als Verbreitungsweg ausgeklammert.
„In dieser Form protektionistisch das Ende des meist genutzten UKW-Standards einzuleiten, der für die Privatradios noch lange und alternativlos Geschäftsgrundlage sein wird, ist nicht akzeptabel“, so Schunk, der nun wie der gesamte Verband fordert, dass die Länder im Sinne der Vielfaltssicherung im dualen System agieren. [buhl]
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