Das lange Jahre chronisch defizitäre US-Satellitenradio Sirius XM hat die magische Hürde von 20 Millionen Abonnenten genommen und im abgelaufenen Jahr mit einem Milliardenumsatz die Verlustzone verlassen.
Am Dienstagabend (Ortszeit) verwies das sichtlich stolze Management um den Vorstandsvorsitzenden Mel Karmazin zum Stichtag 31. Dezember 2010 auf 20,19 Millionen Kunden und einen Umsatz von 2,82 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Einen noch deutlicheren Sprung gab es beim Vorsteuergewinn zu verzeichnen. Das EBITDA belief sich auf 626 Millionen Dollar (+35%).
Karmazin benannte die verlängerten Verträge mit Skandaltalker Howard Stern und der National Football League als Eckpfeiler des Erfolgs und verwies stolz auf den Status als weltweit größtes Bezahlradio. Aufgrund besserer Absatzzahlen im PKW-Markt, von denen Sirius XM aufgrund der vorinstallierten Satellitenradios in Neuwagen zahlreicher Hersteller profitiert, sehe er auch für 2011 die Weichen auf Erfolg gestellt. Dazu werde auch der geplante Start der Plattform SiriusXM 2.0 mit erweiterten Funktionen beitragen.
Die Zahl der Abonnenten stieg gegenüber 2010 um 1,418 Millionen. Ein Jahr zuvor waren dem Anbieter binnen zwölf Monaten unter dem Strich 231 098 Kunden verloren gegangen. Die monatliche Kündigungsrate der zahlenden Kunden sank von 2,0 auf 1,9 Prozent. Mit 6,35 Millionen deaktivierten Verträgen blieb die Fluktuationsrate aber hoch. Teuer blieb die Neukundengewinnung durch Gratis-Abonnements und weitere Marketingmaßnahmen. Im Schnitt seien 59 US-Dollar für jeden hinzugewonnenen Vollzahler aufgewendet worden, hieß es.
Der durchschnittliche Monatsumsatz pro Kunde stieg binnen Jahresfrist von 10,95 auf 11,73 US-Dollar. Sirius XM verbreitet insgesamt 135 werbefreie Radiosender mit Musik, Sport, Talk, Nachrichten, Wetter und Datendiensten und war im Sommer 2008 aus der Fusion der vormals unabhängigen Anbieter Sirius und XM hervorgegangen. [ar]
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