Die ungarische Medienregulierungsbehörde NMHH hat das Verfahren gegen den Privatsender Tilos Radio eingestellt. Begründung: Die spezifische Slang-Sprache des Songs „It’s on“ von Rapper Ice-T würden ungarische Minderjährige nicht verstehen.
Der Privatsender Tilos Radio den Song im Nachmittagsprogramm gespielt. Die ungarische Medienregulierungsbehörde NMHH hatte daraufhin ein Untersuchungsverfahren gegen den Sender eingeleitet (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Behörde begründete laut einem Bericht von „Spiegel Online“ (Donnerstag) die Untersuchung mit dem Argument, der Text des Liedes könne sich negativ auf die psychische Entwicklung auswirken.
In dem Song thematisiert Ice-T eine Revolte gegen „die Organisation“, nennt später CIA und FBI, und droht indirekt damit, Polizisten zu töten, wenn sie ihm in den Weg kommen. Darüberhinaus kommen häufig die Worte „motherfucker“ und „nigga“ vor.
Das Verfahren, das kurz nach Inkrafttreten des umstrittenen neuen Mediengesetzes am Neujahrstag in die Schlagzeilen geraten war, hatte international für öffentliches Aufsehen gesorgt. Tatsächlich war es jedoch auf Grundlage eines Jugendschutz-Paragraphen der alten Gesetzgebung bereits 2010 eingeleitet worden, berichtete „Spiegel Online“. Zahlreiche Zeitungen und Online-Dienste hatten die Untersuchung als Vorboten für eine weitreichende ungarische Medienzensur gewertet. [js]
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