UKW zu DAB Plus: Übergang in Norwegen erfolgreich

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Die öffentlich-rechtlichen und privaten Radioveranstalter sowie die Verantwortlichen bei Digitalradio Norwegen ziehen eine positive Bilanz nach dem Umstieg von UKW auf DAB Plus.

Vor allem Angebote, die über UKW nicht empfangbar waren, verzeichneten über DAB Plus einen großen Reichweitengewinn. Während die klassischen Sender P1 bis P4 und Radio Norway rund 18 Prozent an Markanteilen einbüßen mussten, haben die neuen aus öffentlich-rechtlichem oder privatem Haus 10 Prozent gewonnen. Die nationale analoge Übertragung des Radios wurde im Dezember letztes Jahr eingestellt.

Den Umstieg nennen die Verantwortlichen „einen vollen Erfolg“. Und dazu gibt es auch allen Grund: Die nationale Auswahl ist von fünf auf 31 Sender angestiegen und man erreicht 99,7 Prozent der Bevölkerung mit dem Öffentlich-Rechtlichen. Das Private ist mit 92,8 Prozent ebenfalls auf einem hohen Wert. Schon jetzt liefere das mobile DAB-Plus-Netz besseren Empfang als noch UKW. Mehr als Dreiviertel der Bevölkerung höre täglich darüber Radio.
 
Seit Mitte September 2017 wurden in Norwegen etwa 620.000 DAB-Plus-fähige Radiogeräte verkauft. Etwa ein Viertel der Geräte waren Autoradios oder Zubehör, um das bestehende Radio aufzurüsten. Zur Orientierung: Das Königreich zählt gut 5 Millionen Einwohner und den Zahlen nach zu urteilen existieren dort inzwischen mehr DAB-Plus-Geräte als Menschen.
 
Ole Jørgen Torvmark, CEO Digital Radio Norway AS, bewertet den Umstieg als elementaren Schritt für die Radioindustrie: „Norwegen hat den wichtigen Übergang vom analogen zum digitalen Radio geschafft. Radio muss digital verbreitet werden, um relevant zu bleiben. Gleichwohl müssen wir den Hörern Zeit geben, um sich an das Hören über digitale Endgeräte zu gewöhnen.“
 
Auch Patrick Hannon, Präsident von WorldDAB, sieht das ähnlich: „Radio bleibt nur wettbewerbsfähig über digitale Verbreitungswege. DAB Plus bietet mehr Auswahl, gleichzeitig gewährleistet diese Technologie den kostenlosen Zugang zu Radioprogrammen mit effizienter Netzabdeckung.“

[jk]

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4 Kommentare im Forum
  1. Fürchte aber das die Zahlen etwas geschönt sind und nicht 99,7% der Bevölkerung über DAB+ Radios verfügen, sondern auch die Leute mitgezählt wurden, welche die Radioprogramme nun auf anderem Weg, Webradio oder DVB-Radio, empfangen.
  2. Naja, 18% Verlust gegenüber 10% Gewinn ist ein Erfolg. Was die anderen 8% wohl machen? In anderen Artikeln zum Thema, sind die wohl vorallem erst einmal zu den Lokalradios, welche noch außerhalb der Großstädte, dort wo der DAB+Empfang noch grenzwertig bzw. unmöglich ist, bis 2022 in Norwegen via UKW ihre Programme ausstrahlen dürfen.
  3. Da hast Du was falsch verstanden. Der öffentlich-rechtliche Multiplex der NRK erreicht 99,7 % der Bevölkerung. Damit ist der Ausbaustand des NRK-Muxxes gemeint.
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