
UKW-Radio befindet sich auf dem absteigenden Ast. Immer weniger nutzen den analogen Rundfunk-Empfangsweg. Ein internationaler Trend. Jetzt wurden auch Zahlen aus Belgien bekannt.
Sie wurden in der aktuellen, uns vorliegenden Studie, CIM Audio Time präsentiert und basiert auf 4.009 befragte Belgier.
Wie viele hören noch Live-Radio?
Im Durchschnitt hören die Belgier pro Tag 270 Minuten Audio-Inhalte. Davon entfallen 63,4 Prozent auf Live-Radio. Spannend ist, dass es deutliche Unterschied zwischen dem niederländisch-sprachigen Norden und dem französisch geprägten Süden gibt. So werden pro Tag im Norden noch 276, im Süden nur 262 Minuten Audio konsumiert. Auf Live-Radio entfallen dabei im Norden 190 Minuten, im Süden nur 146 Minuten.
Welche Verbreitungswege?
Im Norden Belgiens nutzen noch 69 Prozent Live-Radio. Gerade einmal 32,3 Prozent hören Audio-Inhalte über das UKW-Radio. Auf DAB+ entfallen 20,4 Prozent. Spannend ist auch, dass 6,4 Radio mit dem Fernseher hören. Mit 9,4 Prozent ist das live hören von Radio über das Internet eigentlich unerwartet wenig.
Im französischen Süden hören nur 56 Prozent der Belgier Live-Radio. UKW wird hier nur noch von 29,9 Prozent der Bevölkerung eingeschaltet. DAB+ wird mit 9,9 Prozent auch eher verhalten genutzt. Dafür hören 6,9 Prozent Radio mit dem TV-Gerät. Die Live-Radionutzung über das Internet liegt im Süden bei 9,1 Prozent.
UKW ein Auslaufmodell?
Im gesamtbelgischen Durchschnitt liegt die UKW-Radionutzung bei bescheidenen 31,3 Prozent. Damit entfällt weniger als ein Drittel der gehörten Audiominuten auf das analoge UKW-Radio. Zwar ist es im Vergleich zu den anderen Empfangswegen noch immer am reichweitenstärksten, erreicht in Summe aber nur noch wenig Menschen. Bei der Betrachtung gilt auch zu berücksichtigen, dass UKW der teuerste Verbreitungsweg ist. Geld, das bei Privatsendern erst durch Werbung verdient werden muss.
Angesichts dessen, dass die UKW-Nutzung international zurückgeht, stellt sich die Frage, wie lange dieser Verbreitungsweg noch wirtschaftlich tragfähig ist. Dieser kritische Punkt könnte bereits in wenigen Jahren erreicht sein.
Auch interessant: