Der verkündete Verkauf der UKW-Infrastruktur durch Media Broadcast sorgt in der Branche weiter für Betriebsamkeit. Nun wendet sich Divicon Media an die Bundesnetzagentur und fordert neben einer fairen Regulierung auch den Abbau alter Antennen.
Das digitale Radio scheint in Deutschland angesichts steigender Verkäufe von DAB-Plus-Radiogeräten und der Ausschreibung des zweiten bundesweiten Multiplexes langsam in Schwung zu kommen, was auch Media Broadcast zum Schritt veranlasste, sich verstärkt auf die Digitalisierung zu konzentrieren und sich von seiner UKW-Infratruktur zu trennen. Der geplante Verkauf von Antennen stößt vor allem beim Konkurrenten Divicon Media auf Kritik. Nun hat sich der Sendernetzbetreiber an die Bundesnetzagentur gewandt.
In einer Stellungnahme an die Regulierungsbehörde beklagt Divicon die Ausnutzung der Monopolstellung der Media Broadcast, vor allem die kurz vor dem verkündeten UKW-Ende angezeigten, von der Bundesnetzagentur jedoch abgelehnten, Entgelte stehen im Mittelpunkt der Kritik. „Spätestens jetzt ist doch klar: Die vorgesehenen Vorleistungsentgelte sind einfach deutlich zu hoch angesetzt und öffnen Missbrauch Tür und Tor“, so der Divicon-Geschäftsführer Mike Lehmann.
Dabei sei der Aufbau eines neuen Antennennetzes deutlich günstiger als der Betrieb des zu weiten Teilen bereits abgeschriebenen Antennennetzes von Media Broadcast. Daher fordert der Leipziger Netzbetreiber von der Bundesnetzagentur auch eine Regulierung beim Austausch oder Ersatz der Antennen. Zudem sollen alte Antennen abgebaut werden, wenn Wettbewerber oder Programmveranstalter am gleichen Standort eine neue Antenne günstiger betreiben können.
„Diese Regelung ist schlicht notwendig und muss durch den Regulierer nach dem Vorbild anderer europäischer Märkte mit ganzer Klarheit erfolgen, sonst entstehen zusätzliche Belastungen für die Veranstalter. Außerdem müssen weitere Maßnahmen der Media Broadcast zur Verzögerung oder Störung der normalen Marktprozesse nicht nur verhindert, sondern auch geahndet werden“, erklärte Lehmann. [buhl]
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