In Frankreich plant die Medienbehörde CSA noch für dieses Jahr den Start erster Digitalradio-Multiplexe im regulären Betrieb. Bei der Übertragung will das Land künftig auf den digitalen Standard DAB Plus setzen.
Zunächst sollen Lizenzen an die bereits im Mai 2009 vorausgewählten Bewerber in Paris, Nizza und Marseille ausgestellt werden, teilte der Branchendienst „Radiowoche.de“ am Sonntag mit. Damals erhielten 63 Stationen den Zuschlag, davon sieben Programme, die nicht auf UKW vertreten waren. In der Zwischenzeit seien allerdings einige dieser Projekte bereits eingestellt oder ihre Realisierung unklar.
In einem zweiten Schritt werde es Ende des Jahres eine Ausschreibung in 20 französischen Mittelstädten geben. Mit ihr sollen etwa 50 Prozent der französischen Bevölkerung mit Digitalradio versorgt werden.
Die Medienbehörde CSA strebe zudem den digitalen Standard DAB Plus an. Bislang setzte Frankreich bei der Digitalisierung des Hörfunks auf die terrestrische Variante von Digital Multimedia Broadcast (T-DMB).
Doch die meisten europäischen Staaten haben sich mittlerweile auf DAB Plus als Standard festgelegt. Zudem wird seit einiger Zeit auch mit den geringeren Verbreitungskosten für DAB Plus als zusätzlichem Übertragungsweg geworben.
Die großen französischen Radiogruppen stünden der Digitalisierung mit dem Verweis auf die entstehenden Kosten grundsätzlich skeptisch gegenüber. Während die kleineren Networks, die in etlichen Großstädten über keine UKW-Frequenzen verfügen, in der Digitalisierung Chancen sähen. Sie hätten auf den Neustart des Digitalradio-Projektes hingewirkt und sich auch an den Testensembles in Lyon, Nantes und Marseille beteiligt. [su]
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