So stellt sich WDR2 2025 programmlich neu auf

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WDR 2 Jörg Thadeusz
Foto: WDR / Doerthe Boxberg

Positive News, längere Nachrichten, neuer Sendeplatz für Jörg Thadeusz und ein neues Abendmagazin. Was geplant ist.

2025 wird sich bei zahlreichen großen Popwellen der ARD-Radios einiges ändern. Sie wollen an Randsendeplätzen noch mehr zusammenarbeiten. Seit vielen Jahren ist es ja schon üblich, dass man nachts die gemeinsame „ARD-Popnacht“ ausstrahlt, also eine Übernahme der nächtlichen SWR-Sendung „Luna“. Das soll jetzt – wie bereits bekannt war – auch auf den Abend ausgeweitet werden. Der SWR wird daher abends „Pop“ zur Verfügung stellen. Zahlreiche ARD-Radios werden dieses Programm übernehmen und auf eine eigene Abendsendung verzichten. Schon klar ist, dass die SWR-Hosts Marcus Barsch und Michael Reufsteck „Pop“ im Wechsel präsentieren werden. Die Hörerin und der Hörer merkt davon vielleicht gar nicht so viel. Moderne Technik soll es möglich machen, dass der jeweilige Sendersound auch in der gemeinsamen ARD-Abendshow erhalten bleibt.

Eine der nehmenden Anstalten von „Pop. Die Abendshow“ ist auch WDR2, gemäß zurückliegender Radio-MA (also der Quotenmessung) immerhin die Einzel-Station mit den zweitmeisten Hörerinnen und Hörern des Landes. Allgemein schraubt WDR2 in größerem Umfang an seinem Programmschema. Wie eine WDR-Sprecherin gegenüber DIGITAL FERNSEHEN bestätigte, gibt es ab 2. Januar beispielsweise eine neue Mittags-Sendung. Jeweils zwischen 12 und 13 Uhr und somit in den 60 Minuten vor dem „Mittagsmagazin“, das aktuelle Geschehnisse des Tages aufgreift, läuft „Die gute Stunde“. Sie soll mit im weitesten Sinne positiven Informationen aus der ganzen Welt einen anderen Blick auf den Tag werfen. Sie ist Teil der Vormittagsstrecke und wird daher von den Moderatorinnen und Moderatoren präsentiert, die ab neun Uhr on air sind. In der Regel dürften das im Wechsel Katharina te Uhle, Steffi Neu und Johannes Simon sein.

Neues „Abendmagazin“ bei WDR2

Neu ist ab 19 Uhr das neue „Abendmagazin“ des WDR. Es soll den Menschen in NRW am Ende des Tages einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen zu geben. Als Moderatorinnen und Moderatoren werden in der neuen Sendung unter anderem Marco Schreyl und Johanna Horn eingesetzt. Die Sendung endet um 21 Uhr, ab dann wird das SWR-Programm übernommen. Ebenfalls neu: Um 18 Uhr sendet WDR2 ab 2025 längere Nachrichten. Statt der „WDR Aktuell“-Ausgabe ist dann „Der Tag um sechs“ zu hören. Während die normalen Nachrichten um die vier Minuten dauern, hat „Der Tag um sechs“ eine Länge von zehn Minuten. Eine zehnminütige Nachrichtensendung ist im Mainstream-Popradio absolut ungewöhnlich.

Jörg Thadeusz, der – mit Pausen – aktuell wochentags um 19 Uhr talkt, wandert auf das Wochenende. Sein Talkformat wird sonntags zwischen zwölf und 14 Uhr fortgesetzt, dafür wird „Die Sonntagsshow“ gekürzt. Sie startet weiterhin um neun, endet aber nicht erst nach fünf, sondern nach drei Stunden. Kürzer wird auch die „Hausparty“ am Samstagabend, die nicht mehr bis Mitternacht sendet, sondern nur bis 21 Uhr. Die „Weltzeit“ am Sonntagabend, in der Platz für Berichte aus aller Welt war, entfällt zugunsten des gemeinsamen Abendprogramms komplett.

Bevor das neue Programmschema greift, steht bei WDR2 nun noch ein Highlight 2024 an. Das „Weihnachtswunder“ steigt ab kommenden Wochenende in Paderborn. Vier Moderatorinnen und Moderatoren sind dann rund um die Uhr für den guten Zweck on air, erfüllen Musikwünsche und sammeln Geld.

4 Kommentare im Forum
  1. Alles in Richtung weniger Sender. Hut ab ARD, hättet ihr schon vor zig Jahren machen sollen und nicht erst jetzt, nachdem sich nahezu alle ÖRA-Hörer/innen an ihre "eigenen Wellen" gewöhnt haben. Und ich vermisse WDR 1 !!!
  2. Ich finde es gut, dass WDR 2 zukünftig ab 21 Uhr das gemeinsame Popprogramm der ARD vom Südwestfunk übernimmt. Aus Kostengründen ist es sinnvoll. Außerdem höre ich gerne SWR 3, obwohl ich in NRW wohne.
  3. Um ehrlich zu sein, ich will das nicht einsehen. Die ARD-Anstalten reduzieren dort, wo ihre Kernkompetenz liegt. Spezialsendungen werden abgeschafft, um Einheitsdudelei zu machen. Das ist nachts ok, wenn sowieso kaum einer hört. Aber nicht zu normalen Sendezeiten. Ja, damit spart man Geld. Aber man spart an der Stelle, wo die Existenzberechtigung der ÖR liegt. Sinnlose Dudelsender ala MDR Schlager (den es auch von BR und NDR gibt) oder MDR Klassik bleiben, und statt dessen setzt man den Anspruch runter. Wo bleibt gut gemachtes Radio für Kinder (ja, Maus zum hören, aber das ist eher eine Podcast-Wiederholstation)? Die ÖR haben es nicht kapiert (nein, stimmt nicht, die wollen es schlicht nicht), dass viele Nutzer (und Zahler) die Reduktion im bürokratischen Überbau sehen wollen, nicht beim Programmoutput. Dudelsender gibt es genug im privaten Bereich (also ungefähr 96,7 % der Sender würde ich dort einordnen). Macht gutes und anspruchsvolles Programm, den Rest überlasst denen.
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