Digitale Inseln für das Lokalradio: In Sachsen werden demnächst die erste DAB-Plus-Multiplexe für lokale Radiosender entstehen. Der Medienrat der Sächsische Landesmedienanstalt (SLM) machte den Weg dazu frei.
Dem Digitalradio-Standard DAB Plus wird von seinen Kritikern vor allem vorgeworfen, das die Umstellung für die privaten Lokal- und Regionalsender zu teuer sei. Mit dem sogenannten „Small Scale DAB“ sollen nun aber auch Multiplexe entstehen, die vor allem für die Verbreitung dieser lokalen und regionalen Stationen gedacht sind. In seiner Sitzung am Montag machte der Medienrat der Sächsichen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM) den Weg für die ersten zwei Multiplexe in Sachsen frei.
Am 6. April soll die Ausschreibung für Freiberg und Leipzig im Sächsischen Amtsblatt erscheinen, bei mindestens fünf Bewerbungen sollen entpsrechende DAB-Plus-Senderanlagen aufgebaut werden, für welche die SLM parallel Angebote von potenziellen Netzbetreiber einholen will. Diese müssen konkrete Angaben bezüglich Standort, Investitions- und Betriebskosten enthalten, im optimalen Fall sollen die Multiplexe noch im Sommer auf Sendung gehen.
„Small Scale DAB“ sind DAB-Inseln, die auf Basis einer Open-Source-Software, die für Encodierung, Multiplexing und abschließende Modulation zuständig ist, geschaffen werden. So sollen die Kosten reduziert werden, um die Verbreitung via DAB Plus auch für Lokalradios attraktiv zu machen.
„Ziel ist es, sächsische kommerzielle und nichtkommerzielle Hörfunkveranstalter bzw. Internetradioanbieter unter wirtschaftlich vertretbaren Voraussetzungen für einen vorzeitigen Einstieg in die digital-terrestrische Radiotechnologie zu motivieren“, erklärt Michael Sagurna, Präsident des Medienrats der SLM den Plan, mit dem lokale DAB-Versorgungsstrukturen „mit möglichst geringen Investitionskosten“ aufgebaut werden sollen. [buhl]
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