Die Digitalisierung kommt auch im Radio langsam voran, was auch die Ausschreibung eines zweiten bundesweiten DAB-Plus-Multiplexes belegt. Für die bundesweite digitale Verbreitung wird dies allerdings die letzte Chance für die Radiosender sein.
Seit vergangenen Freitag ist klar, welche Anbieter sich um den Betrieb des zweiten bundesweiten Digitalradio-Multiplexes bewerben. Für die Verbreitung des umstrittenen Standards DAB Plus eine weitere Chance, sich als Nachfolger von UKW, das vor allem bei den Privatradios weiterhin beliebt ist, zu etablieren. Für Sender, die mit einer bundesweiten Übertragung im digitalen Radio liebäugeln, wird dies jedoch die letzte Chance sein, wie Martin Deitenbeck, Geschäftsführer der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), im Gespräch mit DIGITAL FERNSEHEN erklärte.
„Einen dritten Bundesmuxx wird es schon aus Kapazitätsgründen nicht geben“, so Deitenbeck, den die große Resonanz auf die Ausschreibung nicht überraschte, „da alle Indizes für die Digitalradionutzung und den Geräteverkauf nach oben zeigen, Digitalradio zudem qualitativ deutlich besser ist als UKW und die Verbreitungskosten für die Veranstalter signifikant günstiger sind.“
Auf steigende Akzeptanz stößt DAB Plus auch beim Verbraucher, wie die jüngsten Verkaufszahlen von DAB-Plus-Radios, welche durch die gfu veröffentlicht wurden, bestätigen. Und auch zahlreiche Privatsender, etwa das Domradio aus Köln, Rock Antenne oder Planet Radio aus Hessen, signalisierten bereits ihr Interesse an einer Verbreitung über den bundesweiten Multiplex.
Welcher der vier Kandidaten den Zuschlag für den Betrieb des Bundesmuxx erhält, wird laut Deitenbeck frühestens Mitte Mai entschieden, einen Sendestart erwartet der SLM-Geschäftsführer jedoch erst für das erste oder zweite Quartal 2018. [buhl]
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