Musik über das Internet zu hören, gehört zum Alltag vieler Menschen. Immer mehr Online-Musikanbietern wetteifern um die Gunst der Nutzer. Jetzt bringt auch Skype-Mitgründer Janus Friis seinen Musikabo-Dienst unter dem sperrigen Titel „rdio“ nach Deutschland, erfindet dabei aber das Rad nicht neu.
Der Wettbewerb der Online-Musikdienste in Deutschland nimmt zu: Mit dem Anbieter rdio des Skype-Mitbegründers Janus Friis haben die Nutzer nun eine weitere Plattform zur Auswahl. Rdio bietet Zugriff auf mehr als 12 Millionen Musiktitel. Nutzer können den Dienst eine Woche lang kostenlos testen, danach ist er ab 4,99 Euro im Monat zu haben.
Die Lieder können über Internet, Smartphone oder iPad gehört und auch offline auf Musik-Abspielgeräte übertragen werden. „Es ist ein Dienst, zu dem man überall Zugang hat“, sagte rdio-Gründer Friis am Donnerstag in Berlin. Der in San Francisco ansässige Dienst setzt zudem stark auf die Vernetzung der Nutzer: Über soziale Netzwerke wie Facebook oder Twitter können sie zum Beispiel Playlisten austauschen.
In Deutschland sind bereits mehrere Online-Musikanbieter aktiv, etwa das Kölner Unternehmen Simfy oder Deezer. „Die Angebote ähneln sich sehr stark“, findet Online-Musikexperte Eric Eitel. Ein Vorteil von rdio könne laut Eitel jedoch der prominente Gründer Friis sein. Der Däne war mit Skype als einer der Wegbereiter der Online-Telefonie.
Eitel rechnet mit weiteren Anbietern auf dem deutschen Markt – etwa dem schwedischen Anbieter Spotify, der als ein Schwergewicht in dem neuen Geschäft gilt. „Wenn Spotify hier aufschlägt, könnte das den Markt durcheinanderwirbeln“, glaubt Eitel. Spotify kooperiert mit Facebook oder dem Musik-Magazin „Rolling Stone“.
Rdio war bislang in den USA, Kanada und Brasilien verfügbar. Noch in diesem Jahr will der Dienst in weiteren europäischen Ländern an den Start gehen, darunter Großbritannien. [Alexandra Stahl/ar]
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