Der österreichische Sendernetzbetreiber ORS will nach eigenen Aussagen nach Deutschland expandieren. Mit seinen Plänen, eigene UKW-Sender in Deutschland zu betreiben, würde die ORF-Tochter in Konkurrenz zu Media Broadcast treten.
Die Österreichische Rundfunksender GmbH (ORS) will nach eigenen Angaben auf den deutschen Markt expandieren. Dies sagte Frank Schulz, Leiter Business Development ORS, am Dienstag auf dem Medientreffpunkt Mitteldeutschland. „Wir betreiben in Österreich Sendernetze und wollen in den deutschen Markt eintreten“, so der Vertreter des österreichischen Netzbetreibers.
Die Aussage traf Schulz dabei im Rahmen einer Diskussion zur Liberalisierung des Sendernetzbetriebes in Deutschland. Vor allem von Seiten des Verbandes Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) wurde dabei kritisiert, dass aus Sicht der privaten Radioveranstalter zu wenig Wettbewerb auf dem Markt bestünde, was die Auswahl eines Sendernetzbetreibers anbelangt. „Die fehlende Auswahl bei den Dienstleistern sowie jährliche Preiserhöhungen ohne Verhandlungsmöglichkeiten beim derzeit faktischen Monopolisten halten diesen Kostenblock beständig hoch“, so Hans-Jürgen Kratz, Geschäftsführer von Antenne Thüringen und Mitglied im Radiovorstand beim VPRT. Gemeint dürfte damit der Betreiber Media Broadcast sein.
Ab dem 1. Januar 2016 sollen Radiosender ihren Sendernetzbetreiber auswählen können. Laut Martin Deitenbeck, dem Geschäftsführer der Sächsischen Landesmedienanstalt (SLM), sei dafür jedoch auch eine Änderung der Ländergesetze angepasst werden. Für ein rasches vorgehen diesbezüglich plädierte auch der ORS-Vertreter: „Das Verfahren ist kompliziert und Handeln ist jetzt nötig, wir brauchen Investitionssicherheit, um am 1. Januar 2016 mit dem Sendernetzbetrieb zu beginnen. Die technische Ausstattung müssten wir 2015 installieren und wollen daher schon Mitte 2014 mit den Veranstaltern Verträge schließen.“ [ps]
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