Hierzulande verzögert sich die Digitalisierung des Radios, eine Abschaltung von UKW ist noch nicht Sicht. In der Schweiz dagegen treibt die öffentlich-rechtliche SRG SSR die Vorbereitungen für die UKW-Abschaltung voran.
Während hierzulande nicht vor 2028 mit der UKW-Abschaltung gerechnet wird, geht die Digitalisierung des Radios in anderen europäischen Ländern schneller voran. Ab dem Jahr 2020 wollen die Schweizer sukzessive den UKW-Empfang abschalten. So kurbelt die öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt SRG SSR nun den Abschaltungsprozess weiter an. Wie die Rundfunkanstalt am Donnerstag mitteilte, soll dafür zunächst das DAB-Plus-Angebot weiter ausgebaut werden.
Ab 15. November will die SSR SSG den Hörern den Empfang von Radiosendern der anderen Sprachregionen ermöglichen. Dabei sollen ab diesem Zeitpunkt die Programme Radio SRF 3, Couleur 3 und Rete Tre in der ganzen Schweiz über DAB Plus verbreitet werden. Insgesamt können die Schweizer Radiohörer mit diesem Reichweitenausbau Ende des Jahres sieben SRF-Radiosender landesweit empfangen. Ferner soll auch die Reichweite der SRF-Regionaljournale erweitert werden.
Damit einher geht das Ende des Simulcasts der neun digital verfügbaren Radioprogramme über DAB und dem Nachfolgestandard DAB Plus, die Radiosender werden dann ausschließlich über den neueren Standard zu empfangen sein.
Im letzten Jahr einigte sich die Schweizer Radiobrache auf ein Strategiepapier, in dem die sukzessive Abschaltung des UKW-Empfangs ab 2020 vorgesehen ist. In Deutschland hat die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) in ihrem jüngsten Bericht dagegen erst wieder einen Termin für eben diese gefordert, Handlungsbedarf sieht sie dabei vor allem bei der Politik. Allerdings rechnen die Finanzkontrolleure inzwischen mit 2028 als frühsten Termin für diesen Schritt bei der Digitalisierung des Radios. [kw]
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