Der Kabelnetzbetreiber UPC hat in der Schweiz kurzerhand das UKW-Signal abgestellt und auf DAB Plus umgesattelt – und zwingt Kunden damit zum Kauf von UPC-Radios.
Kabelnetzbetreiber UPC hat in der Schweiz die Radiosignale digitalisiert. Wie die Schweizer „Handelszeitung“ berichtet, wird die Umstellung sofort beziehungsweise teilweise mit einer Übergangsfrist vollzogen. Gestartet wird damit in Luzern. Die Umstellung könnte bei vielen Kunden zu großem Unmut führen.
Abgelöst wird das UKW-Signal mit DAB Plus. Das Problem ist allerdings: Das digitale UPC-Signal ist laut dem Bericht der „Handelszeitung“ mit heutigen Empfangsgeräten nicht kompatibel.
Die DAB-Sender von UPC sollen auf einer höheren Frequenz als bisher üblich ausstrahlen. Gängige Stereoanlagen und DAB-Plus-Radios könnten das nicht entschlüsseln. Auf einer Website des Unternehmens heißt es: „Damit sie DAB Plus über Kabel geniessen können, benötigen die Kunden, welche am Pilotprojekt in Luzern partizipieren, ein neues DAB-Plus-Cable-Empfangsgerät, welches an das UPC-Kabelnetz angeschlossen werden kann. Heutige im Handel erhältliche DAB-Plus-Geräte unterstützen diesen erweiterten Standard nicht.“
Kritik hagelt es dafür unter anderem von der „Stiftung für Konsumentenschutz“. Kunden, die weiterhin Radio hören wollen, würden gezwungen, einen UPC-Cablecom-Empfänger für umgerechnet 110 Euro zu erwerben. UPC hingegen verweist darauf, dass es sich lediglich um einen Testlauf handelt. Man rechne damit, dass bald weitere kompatible Geräte auf den Markt kämen. Außerdem könne UKW und DAB Plus weiter über Zimmerantennen empfangen werden. [km]
Bildquelle:
- Empfang_Radio_Artikelbild: © jakkapan - Fotolia.com