
Zürich – Ab Donnerstag kann in der Deutschlandschweiz neben dem Digitalradiostandard DAB auch im Nachfolgestandard DAB Plus empfangen werden.
Während DAB ausschließlich den Sendern der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft SRG SSR Idée Suisse vorbehalten sei, könnten über DAB Plus nun auch private Radioprogramme digital gesendet werden, berichtet die Onlineausgabe des Schweizer „Bieler Tagblattes“. Voraussetzung zum Empfang der Programme ist ein entsprechender DAB-Empfänger.
In DAB Plus schalten die sieben Privatradioprogramme Radio Top Two, Life Channel, Radio Energy, Radio Basel DAB, Backstageradio sowie die Anbieter Radio Eviva und Open Broadcast, wobei Letzterer im Testbetrieb laufe.
Zudem würden die vier SRG-Sender DRS 4 News und Radio Swiss Jazz, die beidebereits über DAB ausgestrahlt werden, sowie Rete Tre und Option Musique über DAB Plus ausgestrahlt.
In der Deutschschweiz kann DAB Plus zunächst im Raum Zürich, Basel und Bern empfangen werden, berichtet die Zeitung. Ab Frühling 2010 folge dann die Erschliessung der Gebiete zwischen den städtischen Ballungsräumen. Zudem sei die Ausdehnung in den Raum Winterthur geplant.
Der stellvertretende ARD-Vorsitzende Fritz Raff sieht für den digitalen Rundfunk in Deutschland eine unsichere Zukunft (DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Die Weigerung der KEF (Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs für die öffentlich-rechtlichen Anstalten), für die Einführung des Digitalradios DAB die ursprünglich in Aussicht gestellten 30 Millionen Euro zu bewilligen (DF berichtete ebenfalls), habe bei ARD und Deutschlandradio eine „tiefe Ratlosigkeit“ hinterlassen.
Durch die Weigerung der KEF, die Mittel für das digitale Radio freizugeben, „ist der Nationale Hörfunk gezwungen, die bisherige Verbreitung seiner Programme Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur über DAB zum Jahresende einzustellen und den geplanten Neustart des digitalen Hörfunks mit dem Übertragungsstandard DAB Plus abzusagen“, so der Hörfunkrat des Deutschlandradios (DF berichtete). [ar]
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