Während in Deutschland über die beste Möglichkeit zum Ausbau des Digitalradios diskutiert wird, hat Schweden klare Fakten geschaffen: Das Parlament entschied sich einstimmig gegen die Einführung von DAB Plus.
Die Umstellung vom analogen auf das digitale Radio ist nicht nur eine deutsche Frage. Auch in anderen europäischen Ländern wird über die Einführung von DAB Plus diskutiert. In Norwegen ist die Abschaltung des UKW-Radios im Jahr 2017 sogar bereits beschlossen. Einen anderen Weg geht ein skandinavischer Nachbar: In Schweden hat sich das Parlament nun einstimmig gegen DAB Plus ausgesprochen.
In einer Sitzung lehnten alle acht Parteien eine Migrationsphase zwischen 2017 und 2022 ab und bestätigten damit die Regierung, die sich im Juni 2015 gegen das digitale Radio entschieden hatte. Neben einer Verbreitung über UKW soll Radio vor allem online über 3G oder 4G verbreitet werden.
Für den bereits in die Wege geleiteten DAB-Plus-Ausbau bedeutet das das Ende. Da das staatliche Sveriges Radio seine digitalen Sendernetze abschalten muss, werden auch die kommerziellen Radiogruppen Bauer und Modern Times Group ihr Engagement für das digital-terrestrische Radio einstellen. Der staatliche Rundfunk fordert für 2018 jedoch eine erneute kritische Bestandsaufnahme der Internetradioverbreitung durch die Regierung. [buhl]
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