Das Internetradio Pandora ist aktuell nur in Amerika aktiv, will aber künftig international mitmischen. Doch die Omen stehen nicht ganz so gut, denn der Dienst verliert weiter Kunden.
Das amerikanische Internet-Radio Pandora, das in den nächsten Jahren auch international ins Geschäft mit Musik aus dem Netz vorstoßen will, verliert zunächst weiter Kunden. Für das vergangene Quartal meldete Pandora 78,1 Millionen aktive Nutzer, drei Monate zuvor waren es noch 1,3 Millionen mehr.
Der Quartalsverlust stieg auf 76,3 Millionen Dollar von einem Minus von 16 Millionen Dollar vor einem Jahr, wie Pandora nach US-Börsenschluss am Donnerstag mitteilte. Zugleich legte der Umsatz um 20 Prozent auf 343 Millionen Dollar zu. Neben Werbeerlösen trug dazu auch das Ticket-Geschäft bei. Der an die Spitze zurückgekehrte Gründer Tim Westergren will Pandora zu einer Rundum-Plattform für Musik mit Streaming-Abos und Tickethandel ausbauen. Dafür kaufte Pandora den gescheiterten Online-Musikdienst Rdio.
Westergren will zum Jahr 2020 den Umsatz auf vier Milliarden Dollar vervierfachen. Doch ihm stehen mit dem aktuellen Streaming-Marktführer Spotify und Apple Music mächtige Konkurrenten gegenüber. Allein Spotify hat nach jüngsten Angaben über 100 Millionen Nutzer, von denen mindestens 30 Millionen zahlende Abo-Kunden sind.
Dem „Wall Street Journal“ zufolge schlug Pandora ein Übernahmeangebot des Kabel-Riesen Liberty Media auf, das die Firma mit 3,4 Milliarden Dollar bewertet hätte. Dazu gab es keinen Kommentar. Zuletzt war Pandora an der Börse noch 2,7 Milliarden Dollar wert – und die Aktie fiel nach dem Quartalsbericht nachbörslich um über sieben Prozent auf 11,11 Dollar. Liberty bot nach Informationen der Zeitung 15 Dollar pro Anteilsschein. [dpa/fs]
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