Rückenwind aus Brüssel für Digitalradio

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Das Europaparlament will, dass eine europäische Norm für das digitale Radio eingeführt wird. Die sieht unter anderem vor, dass künftige UKW-Radiogeräte auch DABplus-fähig sein sollen.

Das Europäische Parlament hat sich für eine europäische Norm zur Förderung von Digitalradio in der EU ausgesprochen, teilten die ARD und der ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie in einer gemeinsamen Presseerklärung mit. Damit erkenne das Parlament an, dass Digitalradio ohne diese Fördernorm hinter seinem Potential für die Entwicklung des europäischen Binnenmarkts zurückzubleiben drohe.

Die geforderte Regelung sieht vor, dass nach einem bestimmten Zeitpunkt neue höherwertige Radiogeräte zusätzlich zum UKW-Empfang auch den Empfang digitaler Radioprogramme ermöglichen müssen. Die Vorsitzende der ARD und MDR-Intendantin Karola Wille sagte dazu:

„Auch wenn […] der Gesetzgebungsprozess noch nicht abgeschlossen ist, wird damit doch ein wichtiges politisches Signal gegeben, nicht zuletzt an die EU-Mitgliedstaaten, wie in ihren jeweiligen nationalen Märkten auch auf europäischer Ebene nach einer einheitlichen Lösung zu streben und nicht weiter eine flickenteppichartige Entwicklung beim europäischen Radio zuzulassen.“, und weiter:

„DABplus ermöglicht einer zunehmend mobilen Gesellschaft grenzüberschreitende Verkehrsinformationen, neue Radioprogramme und neue Serviceangebote. Hinzu kommt: DABplus ist eine europäische Entwicklung, die ihr Marktpotential mittlerweile auch außerhalb der EU, so etwa in Asien und Australien entfaltet. Auch das ist gut und sollte nach Kräften gefördert werden.“

Einige Länder haben bereits Termine für die UKW-Abschaltung festgelegt, andere werden folgen. Dennoch: Obwohl bereits über 50 Millionen DABplus Radios weltweit verkauft wurden, verfügen alleine in Deutschland immer noch 79 Prozent der jährlich verkauften Radios und fast vier von fünf Autos nur über UKW-Empfang.

„Die Consumer-Electronics-Industrie unterstützt die Digitalisierung des Hörfunks“, betont Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender der ZVEI-Geschäftsführung. „Eine europäisch abgestimmte Digitalisierungsstrategie ist dabei unerlässlich. Industrie und Verbraucher profitieren gleichermaßen von einem europaweiten Standard. Die Regulierung muss dabei verhältnismäßig bleiben.“

Für die deutschen und europäischen Autoindustrien hätte eine wie nun vom Europäischen Parlament geforderte Regelung den Vorteil verbesserter Ausrüstung und mehr inhaltlicher Serviceleistungen. Im Bereich der Verkehrsinformationen könnte DABplus, so die Befürworter, zu mehr Verkehrssicherheit und verbessertem Verkehrsfluss beitragen. [bey]

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2 Kommentare im Forum
  1. Das ist begrüßenswert. Noch besser wäre allerdings, wenn man ein Mindest-Qualitätsniveau der Programme festlegen würde (ich meine die Klangqualität, nicht die Inhalte...).
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