Jetzt also doch: Der RBB trennt sich nach antisemitischen Vorwürfen von seinem Skandalmoderator Ken Jebsen. Zudem legt der verantwortliche Programmchef des Jugendradios Fritz, Stefan Warbeck, seinen Posten nieder – auf eigenen Wunsch, wie der Sender betont.
„Der Sender hat Herrn Jebsen gegen den Vorwurf verteidigt, er sei Antisemit und Holocaust-Leugner. Allerdings mussten wir feststellen, dass zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprachen“, sagte RBB-Programmdirektorin Claudia Nothelle laut einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme. Daraufhin habe man mit dem Moderator verbindliche Vereinbarungen über die Gestaltung der Sendung „KenFM“ getroffen. „Diese hat er wiederholt nicht eingehalten. Wir bedauern das und müssen auf seine Mitarbeit künftig verzichten“, erklärte Nothelle.
Auch für Stefan Warbeck, der bislang das ausstrahlende Jugendradio Fritz verantwortete, hat das Konsequenzen. Wie die Rundfunkanstalt schrieb, seien in den vergangenen Monaten mehrere nicht ausreichend redaktionell geprüfte und abgenommene Beiträge gesendet worden. Zudem habe Jebsen ohne Abstimmung mit der Redaktion Beiträge auf der Seite „KenFM.de“ online gestellt. Stefan Warbeck übernehme für diese redaktionellen Versäumnisse die Verantwortung. „Er sieht sich nicht mehr in der Lage, das Programm angemessen zu leiten“, hieß es in der Mitteilung.
Stefan Warbeck ist seit 2005 Programmchef bei Fritz und arbeitet seit 1993 für das Radioprogramm. „Wir respektieren die Entscheidung von Stefan Warbeck und werden jetzt mit ihm über eine neue Aufgabe im RBB sprechen“, sagte die Programmdirektorin. [su]
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