Das digitale Radio ist spätestens mit der Ausschreibung des zweiten Bundesmux im Aufwind, doch finanzielle Sorgen könnten zumindest in bestimmten Regionen für Probleme sorgen. So wird der RBB den Ausbau des DAB-Plus-Netzes verlangsamen.
Auch wenn digitales Radio nicht nur DAB Plus bedeutet, ist der Übertragungsstandard in den letzten Wochen deutlich im Aufwind. Der verabschiedete Aktionsplan sowie die Ausschreibung des zweiten bundesweiten Digitalradio-Multiplexes sind ebenso deutliche Anzeichen wie die steigende Zahl von verkauften DAB-Plus-Radios sowie die geplanten Small-Scale-Multiplexe, die vor allem lokalen und regionalen Privatsendern den kostengünstigen Umstieg auf den Standard ermöglichen sollen. Dies war bisher eines der Hauptargumente der DAB-Plus-Gegner und auch ein Grund, warum vor allem die Öffentlich-Rechtlichen den Ausbau der Netze vorangetrieben haben. Doch nun verkündete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB) einen vorläufigen Stopp des Ausbaus.
Gegenüber dem Blog „Radio wird digital“ erklärte die Rundfunkanstalt, erst dann wieder das Digitalradio-Netz auszubauen, „wenn ein UKW-Abschalttermin in greifbare Nähe rückt. Ein Doppelbetrieb über das aktuelle Maß hinaus ist für uns leider nicht zu finanzieren.“ Dabei hatte der RBB noch Ende Januar einen weiteren Ausbau angekündigt, um UKW-Empfangslücken zu schließen.
Allerdings gibt es bereits jetzt für das Jahr 2017 Mehrausgaben in Höhe von 53,7 Millionen Euro, was die Sendeanstalt bereits im Dezember angekündigt hatte. Dabei sollte vor allem in Programm und Technik investiert werden, vor allem beim TV-Programm wurden bereits erste Weichen gestellt, um dem Quotentief der letzten Jahre entgegen zu wirken. [buhl]
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