Die Umstellung auf digitales Radio in Großbritannien könnte sich verzögern. Laut Medienberichten hängen die Schwierigkeiten mit fehlenden konkreten Finanzierungszusagen der BBC zusammen.
Wie die britische Tageszeitung „The Guardian“ am Sonntag meldete, könnte sich die Umstellung um Jahre verzögern. Paul Keenan, Chef von Bauer Media UK, sagte dem Blatt, der Aufbau eines DAB-Sendernetzes koste insgesamt bis zu 300 Millionen Pfund (240 Millionen Euro). Wenn die BBC weiterhin keine konkreten Finanzierungszusagen mache, könne sich der Umstieg auf DAB weit über das Zieldatum von 2015 hinausziehen.
Bauer besitzt in Großbritannien 42 Sender mit einer Reichweite von insgesamt 13 Millionen Hörern. Auf die Frage wie groß die Verzögerung sein könnte, sagte Keenan dem Blatt, dass es bis zu einem Jahrzehnt sein könne. Er wolle nicht die Hörer zum digitalumstieg zwingen, so Keenan. Er glaube aber, dass die BBC die Möglichkeiten habe, die Leute zu mobilisieren.
Bauer kann nach Aussagen von Keenan auch mit einem Mix aus UKW und DAB leben, aber es müsse irgendwann einmal eine Entscheidung getroffen werden. „Ich glaube nicht, dass die Hörer das negativ sehen würden“, so Keenan. Die Radiobranche hofft auf ein Signal der BBC bis zum März. Insider warnenaber schon jetzt, die BBC werde keinen Blankoscheck ausstellen. [mw]
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