In der Debatte um die Texte und Weltsicht von Xavier Naidoo und seiner Band Söhne Mannheims hat sich nun auch Radio Bremen zu Wort gemeldet. Der Sender Bremen Vier zieht seine Präsentation der Bremen-Konzerte des Künstlers zurück.
Anlass ist der Song „Marionetten“ der Söhne Mannheims. In ihm nimmt die Band teilweise kontroverse politische Standpunkte ein. Für Radio Bremen hören sich die Textpassagen zu sehr nach dem Gedankengut der sogenannten „Reichsbürgerbewegung“, so dass man damit nicht in Verbindung gebracht werden möchte.
Bremen-Vier-Chef Helge Haas nimmt dazu wie folgt Stellung: „Wir haben eine hohe Achtung vor künstlerischer Freiheit. Und ich bin immer skeptisch, wenn einzelne Zeilen aus einem Songzusammenhang gerissen werden und damit argumentiert wird. Und – auch das finde ich wichtig – man muss sich Songs anhören und kann sie nicht nur auf dem Papier lesen. ‚Marionetten‘ […] befeuert Verschwörungstheorien, nimmt mehrfach Bezug auf die Theorien der ‚Reichsbürger‘ und der Rechtspopulisten.“
Weiter weist man ausdrücklich darauf hin, das Recht auf freie Meinungsäußerung zu respektieren. Der Song sei aber nicht mit den Werten des Senders vereinbar. Schwung hatte die Debatte um Naidoos Texte vor allem durch eine Parodie des Satirikers Jan Böhmermann aufgenommen. [bey]
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