Die neuen Zahlen vom Radio-Markt sprechen eine deutliche Sprache: Die öffentlich-rechtlichen Hörfunkwellen haben nach wie vor deutlich mehr Zuhörer als die Privatradios. Der Deutschlandfunk konnte sogar zweistellig wachsen.
Die gebührenfinanzierten Sender haben zum fünften Mal in Folge den Abstand zu den Privatwellen ausgebaut. Nach der neuen Media-Analyse hören 39,71 Millionen Menschen an jedem Werktag die ARD-Wellen. Die privaten Sender werden montags bis freitags von 32,23 Millionen Menschen eingeschaltet. Im Vergleich zur vorangegangenen Umfrage vom März dieses Jahres hat die ARD aber mit 0,1 Prozent nur minimal dazugewonnen. Insgesamt erreichen die Öffentlich-Rechtlichen werktags 54 Prozent der deutschsprachigen Bevölkerung ab zehn Jahren. Die Privaten kommen auf 43,8 Prozent.
Wie aus der am Dienstag in Frankfurt veröffentlichten Untersuchung weiter hervorgeht, hat unter den ARD-Sendern der Deutschlandfunk (DLF) seine Hörerzahl um fast zehn Prozent gesteigert. Der Informationssender erreicht jetzt – werktäglich – mehr als 1,71 Millionen Menschen. Deutschlandradio Kultur bleibt mit 438 000 Hörern stabil.
Mit Abstand meistgehörtes Programm in Deutschland bleibt das private Radio NRW. Der Verbund aus Lokalsendern gewinnt leicht hinzu und kommt jetzt in der durchschnittlichen Stunde am Werktag auf mehr als 1,63 Millionen. Dahinter folgen Antenne Bayern (1,35 Millionen), die Radiokombi Baden-Württemberg (1,14 Millionen), SWR3 (1,12 Millionen) und WDR2 (1,12 Millionen).
Für die Umfrage hat die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse (agma) mehr als 70 000 Menschen in Deutschland nach ihren Lieblingsprogrammen befragt. Darunter waren auch Kinder und Jugendliche von 10 bis 13 Jahren sowie alle deutschsprachigen Ausländer.
An der zweimal jährlich organisierten Untersuchung orientieren sich die Preise für Werbespots im Hörfunk. Den Sendern ohne Werbung geben sie zugleich Hinweise, wie ihr Programm ankommt. In der Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse sind Unternehmen aus Medien und Werbung zusammengeschlossen. [dpa/fm]
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