Während das Digitalradio sich immer mehr durchsetzt und ein Ende von UKW unvermeidbar scheint, sucht die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) eine salomonische Lösung: So sollen DAB Plus, UKW und auch Internet-Radio parallel nebeneinander existieren können.
Die Digitalisierung schreitet in Deutschland langsam aber sicher voran, auch im Hörfunk setzt sich DAB Plus immer mehr durch. Ein kompletter Umstieg auf digitale Verbreitungswege scheint aber in absehbarer Zeit nicht realistisch, wie auch die Diskussion über den richtigen Weg für die Radiozukunft unter den einzelnen Landesmedienanstalten auf dem Technischen Symposium zeigte. Für ein gleichberechtigtes Nebeneinander setzt sich dagegen die Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR) ein.
„Die Zeiten, in denen eine Verbreitungstechnik alle Hörer erreicht, neigen sich dem Ende zu“, erklärte Felix Kovac, Vorsitzender der APR. In ihrem Positionspapier begründet die Arbeitsgemeinschaft ihre Ansicht damit, dass nicht alle Sender, vor allem im lokalen Sektor, die Möglichkeiten haben, digital zu senden. DAB Plus sei vor allem für Programme interessant, die ein bundesweites und massenattraktives Angebot starten wollen.
Für Lokal- und Regionalsender sei dagegen eine dauerhafte UKW-Verbreitung sinnvoll, zumal es seit 2016 erstmals einen Wettbewerb unter den Sendebetreibern gebe, argumentiert die APR. Und auch das Internet-Radio spielt für die Privatsender eine Rolle für die Zukunft des Hörfunks, in dem alle Sender mit Streams und Webseiten vertreten sind.
Wichtig ist der APR, dass den Sender die Möglichkeit eröffnet wird, im Digitalradio zu starten, ohne dabei deren Existenzgrundlage zu gefährden. Für Kovac ist das „die Schlussfolgerung aus der Erkenntnis, dass beim Radio ein Wettbewerb an Infrastrukturen mit jeweiligen Vor- und Nachteilen entsteht.“[buhl]
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