
Berlin – Privatradios in Berlin und Brandenburg haben es schwer. Laut einer Studie haben die kommerziellen Radioprogramme im vergangenen Jahrzehnt knapp ein Viertel ihrer Hörer verloren.
Laut einer Untersuchung der Medienanstalt Berlin Brandenburg (MABB) haben die privaten Radiostationen in Berlin und Brandenburg immer weniger Hörer. Sie verloren in den letzten zehn Jahren rund 22 Prozent ihrer Hörerschaft. Während die Privatradios von 2000 bis 2008 rund 37 Prozent weniger mit Werbung einnahmen, legten beim RBB die Werbe-Nettoerlöse um 48 Prozent zu.
Laut der Studie mussten die Privatsender allein in der Periode 2007/2008 ein Umsatzminus von fast einem Viertel auf insgesamt rund 53,2 Millionen Euro verkraften. Die Sender seien nur durch einen drastischen Personalabbau profitabel geblieben. Die Sender entließen von 2000 bis 2008 die Hälfte des Personals. Die Mitarbeiterzahlen reduzierten sich von insgesamt 923 auf 436.
Angesichts der Lage der Privaten sollte sich der öffentlich-rechtliche Rundfunk einer Werbereduzierung nicht verschließen, resümiert die Studie. Von 20 Privatradios in der Region hätten im Jahr 2008 zwölf Sender Geld verdient, acht Stationen mussten Verluste hinnehmen. Als Ursache für die massive Hörereinbrüche nennt die Studie die zunehmende Konkurrenz durch das Internet. Die Antwort auf die Frage, warum sich diese Konkurrenz ausschließlich auf die Privatsender auswirkt, bleibt die Untersuchung allerdings schuldig. [mw]
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