Politiker fordert Schlager-Quote im deutschen Radio

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Ein Politiker der Jungen Union ist der Meinung, dass auf den deutschen Radiosendern zu wenig Schlager gespielt werden. Deshalb soll die Durchsetzung einer einschlägigen Verpflichtung nun zur Aufgabe der Politik werden.

CDU für mehr Schlager im Radio – Wenn es nach Franz-Robert Liskow, seines Zeichens Chef der Jungen Union (JU) in Mecklenburg-Vorpommern, geht, sollten die deutschsprachigen Radiosender viel mehr heimisches Liedgut in ihrem Programm unterbringen als bisher. Eine klare Vorstellung davon, wie viel genau, hat der Jungpolitiker auch: In der „Bild“ forderte er am Dienstag einen Schlager-Anteil vom mindestens 35 Prozent.

Um sich das ganz kurz vor Augen zu führen: Würde diese Forderung durchgesetzt, wäre jeder dritte Song im Radio also ein deutscher Schlager. Ob sich der einzelne Hörer damit anfreunden könnte oder nicht ist sicher eine Frage des persönlichen Geschmacks und sei an dieser Stelle einmal dahingestellt. Ob persönliche Präferenzen eine Rolle in politischen Forderungen spielen sollten, wäre hier allerdings eine angebrachte Frage.
 
„Durch Helene Fischer hat der Schlager ein frisches Image bekommen. Der NDR glaubt noch immer, junge Leute wollen nur internationale Popmusik hören. Die sollen mal in Helenes Konzerte gehen“, so Liskow gegenüber der Tageszeitung. Die Art und Weise, wie seine Vorstellungen in die Tat umzusetzen sind, hat der CDU-Politiker bereits genau durchdacht: Die Landesregierung solle beim Rundfunkrat eine „freiwillige Selbstverpflichtung“ für die Radiosender durchsetzen – vorerst einmal landesweit, und dann schließlich auf Bundesebene.
 
Bei den Öffentlich-Rechtlichen stößt dies weitestgehend auf Unverständnis. Auf Nachfrage von DIGITAL FERNSEHEN bestätigte die ARD, dass die Forderung nach mehr Schlager im Radio für sie nichts Neues sei, da man sich regelmäßig mit den Wünschen der Radiohörer auseinandersetze. Ausgehend von der Frage, wie man diesen mit dem angebotenen Programm am besten entsprechen könne, führe man bei der Rundfunkanstalt regelmäßige Hörerbefragungen durch.
 
„Daraus ergibt sich aktuell kein Handlungsbedarf, den Anteil deutschsprachiger Musik in den Radioprogrammen der ARD zu erhöhen oder per Quote festzuschreiben“, so eine Sprecherin der ARD. Die große Akzeptanz der etwa 40 Millionen Menschen, die täglich ein öffentlich-rechtliches Radioprogramm einschalten zeige ganz eindeutig, dass die musikalische Auswahl hier auf Zustimmung stößt.
[kh]

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55 Kommentare im Forum
  1. AW: Politiker fordert Schlager-Quote im deutschen Radio Die haben doch alle einen an der Klatsche ....... Gibts eigentlich noch keine Forderung der Frauen-Quote beim Sandmännchen ? Müssen bald x Deutschland-Fahnen in der Lindenstrasse aufgehängt werden ?
  2. AW: Politiker fordert Schlager-Quote im deutschen Radio Warum keine Quote für Blasmusik? oder Für Musik mit Alphörnern? Ich stelle mir jetzt gerade vor wie auf einem Hardrock Sender deutsche Schlager gespielt werden. Selbst in der ex DDR hat diese Quote nicht funktioniert, hier wird sie das erst recht nicht.
  3. AW: Politiker fordert Schlager-Quote im deutschen Radio Es sollten auch mehr arabische und türkische Volkslieder im deutschen Radio gespielt werden.
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