Monika Piel will verstärkt auf die jungen ARD-Radios wie 1Live oder N-Joy setzen, um die jüngere Zielgruppe zu erreichen. Ein lineares TV-Programm für die Altersgruppe zwischen Kika und Einsfestival verspreche in der ARD wenig Erfolg.
Im Hauptprogramm der ARD könnten auch einzelne Sendungen die jungen Leute zwischen 14 und 29 Jahren nicht erreichen, erklärte die ARD-Vorsitzende Monika Piel auf dem ARD-Intendanten-Treffen am Dienstag. Laut dem Branchendienst „turi“ (Mittwochsausgabe) sagte die WDR-Intendantin, die im Moment den ARD-Vorsitz innehält, dass es mit Insellösungen nicht getan sei. Piel formulierte es so: „Wenn Doktor Sommer künftig einmal pro Woche in der ‚Süddeutschen‘ zu Wort kommen würde, würde das auch keine jungen Abonnenten bringen.“
Die junge Zielgruppe will Piel in Zukunft vermehrt mit experimentellen Formaten locken,die dann auf dem digitalen Spartensender Eins Festival zum Einsatz kommen. Dazu will die ARD-Vorsitzende die SWR-Ideeübernehmen, einen „Innovationstopf“ für junges Publikum zu schaffen. Eineigenes lineares Programm für 14- bis 29-jährige hält sie indes fürwenig erfolgreich. Piel räumte ein, dass die ARD auch „nicht geradeviele Programminhalte habe, die eine solche Zielgruppe ansprechenkönnten.“
Um die Jungen dennoch nicht ganz aufzugeben, will die ARD-Vorsitzendeverstärkt auf das Internet setzen. Die jungen Hörfunksender der ARD,1Live und N-Joy, sollen präsenter im Internet werden. Unter diesenMarken könnte Piel sich sogar ein größeres Bewegtbilder-Angebotvorstellen. Das sei jedenfalls erfolgsversprechender, als Angebote unterjung.ard.de zu veröffentlichen.
Ansonsten „gibt’s im Ersten wenig zu lachen“, wurde der Programmdirektor des Ersten Volker Herres im „Tagesspiegel“ am Mittwoch zitiert. Zwar habe das Erste ein glaubwürdiges Image, wie eine ARD-Trend-Umfrage von TNS Infratest ergab (DIGITAL FERNSEHEN berichtete), doch rangiere der Sender in Sachen Unterhaltung noch hinter ZDF und RTL – auch mit Stefan Raab und Lena. Auf den Entertainer vertraue man jedoch trotz zuletzt mäßiger Quoten der Sendung „Unser Song für Deutschland“. Abgerechnet werde zum Schluss. [js]
Bildquelle:
- Empfang_Radio_Artikelbild: © jakkapan - Fotolia.com