Weil ein Moderator des niedersächsischen Privatradios Radio FFN in seiner Sendung Ostfriesenwitze erzählt hat, muss sich die Osnabrücker Staatsanwaltschaft mit einer Anzeige wegen Volksverhetzung beschäftigen.
Ein Ostfriese habe die Anzeige bei der Osnabrücker Polizei erstattet, sagte FFN-Programmdirektorin Ina Tenz am Donnerstag. Seiner Ansicht nach seien die Ostfriesen als ethnische Minderheit diffamiert worden. Anlass für die Scherze war eine neue Kollegin im Moderationsteam der Sendung, die aus Aurich stammt.
„Sie selbst lacht am herzlichsten über die Witze“, sagte Tenz. Auch die Reaktionen aus der Hörerschaft seien „ausgezeichnet“. Auch nach der Anzeige kündigte der Sender an, in Zukunft nicht auf gelegentliche Ostfriesenwitze zu verzichten.
Entgegen einer ersten Darstellung des Senders hat die Osnabrücker Strafverfolgungsbehörde noch nicht über ein Ermittlungsverfahren entschieden, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Alexander Retemeyer. Die Anzeige liege der Staatsanwaltschaft noch nicht vor. Die Behörde müsse die Strafanzeige in jedem Fall prüfen und dann entscheiden, ob tatsächlich ein Anfangsverdacht vorliegt. Erst dann entscheide sich, ob ermittelt werde oder nicht. [ar/dpa]
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