In Österreich hat der ORF die Teilnahme an einem großen Testlauf für DAB Plus abgesagt. Zu gering sei das Interesse am Thema Digitalradio bei den Hörern. Ein Chance gäbe es nur mit DAB-Chips in Smartphones.
Der ORF hat von der Teilnahme am für Anfang 2014 geplanten DAB-Plus-Testbetrieb Abstand genommen. Das berichtete das Magazin „Radioszene“ am Dienstag. Nach reiflicher Überlegung sei man zu dem Entschluss gekommen, nicht am Digitalradio-Feldversuch in Wien teilzunehmen. „Wenn man wissen will, ob das neue Angebot angenommen wird, reicht ein Blick nach Deutschland“, so Albert Malli, stellvertretender Senderchef der ORF-Welle Ö3, gegenüber dem Magazin.
Beobachtet werde der deutsche Markt vom ORF intensiv. „Nur wenn DAB Plus sich in Deutschland durchsetzt, gibt es eine realistische Chance, dass das auch in Österreich gelingt“, erklärte Malli. Eine Studie des WDR vom Mai 2013 hätte gezeigt, dass diese Voraussetzung noch nicht gegeben sind. So hätten Anfang 2013 nur 44 Prozent der Befragten schon mindestens einmal etwas von Digitalradio gehört. Im Besitz eines entsprechenden Gerätes waren zudem nur 7,4 Prozent von ihnen und eine Anschaffung wurde nur von 2,1 Prozent der Befragten geplant.
Ein Testbetrieb sei zudem auch aus Gründen der nicht flächendeckenden Versorgung unattraktiv für den ORF. Auch in Tunneln müssten die Signale beispielsweise empfangen werden können. Andernfalls drohe ein Imageverlust für Technologie und Betreiber. Die Zukunft von Radio sei zudem nicht primär von Radiogeräten geprägt, sondern auch von internetfähigen Geräten wie Smartphones, die schon heute gern für den Empfang von digitalen Radioprogrammen genutzt werden.
Ein Testbetrieb sei zudem auch aus Gründen der nicht flächendeckenden Versorgung unattraktiv für den ORF. Auch in Tunneln müssten die Signale beispielsweise empfangen werden können. Andernfalls drohe ein Imageverlust für Technologie und Betreiber. Die Zukunft von Radio sei zudem nicht primär von Radiogeräten geprägt, sondern auch von internetfähigen Geräten wie Smartphones, die schon heute gern für den Empfang von digitalen Radioprogrammen genutzt werden.
Rückenwind könnte DAB Plus auch dadurch bekommen, dass sich die Smartphone-Hersteller dazu entschließen, DAB-Chips in ihre Geräte einzubauen, erklärte Malli. Technisch sei das problemlos möglich und würde auch so manchen Datenstau verhindern, ist er sich sicher. Wenn kein DAB-Plus-Signal verfügbar sein sollte, könne das Programm ganz einfach über das Mobilfunknetz empfangen werden. Als reine Technologie für herkömmliche Radiogeräte sieht Malli für DAB Plus jedoch kaum Erfolgsaussichten.
[hjv]
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