Für Freunde der Kurzwelle war der letzte Tag des Jahres 2024 ein schmerzlicher. Galt es doch, sich endgültig von der österreichischen Kurzwelle zu verabschieden.
Am 31. Dezember hatte die österreichische Kurzwelle in Moosbrunn, rund 25 km südlich von Wien, ihren letzten Sendetag. Der Abschied war ein würdiger. Ausgestrahlt wurden zum Abschied zwei Sendeblöcke.
Was gab es zu hören?
Zunächst wurde zwischen 10.00 und 13.00 Uhr MEZ eine Sondersendung mit drei historischen Sendungen zum Thema Kurzwelle in Österreich übertragen. Zu hören gab es ein Kurzwellen-Panorama aus dem Jahr 1974, eines der letzten Interviews des 2021 verstorbenen Prof. Wolf Harranth, der unter anderem selbst Sendungen auf RÖI gestaltete und das Dokumentationsarchiv Funk gegründet hatte. Den Abschluss machte die Radiokolleg-Folge „Hallo Welt, hier Radio Österreich International“. Gesendet wurde auf 6.055 kHz mit 100 kW.
Was war die ultimativ letzte Sendung?
Der ultimativ letzte Sendeblock, der über die Kurzwellenstation Moosbrunn zur Ausstrahlung gelangte, stammte von SM Radio Dessau. Eine kleine private Station, die über viele Jahre über die Sendeanlagen von Moosbrunn zu hören war. Am 31. Dezember 2024 kam sie noch einmal auf der 6.070 kHz mit 100 kW.
Zur Überraschung gab es anstatt der ursprünglich angekündigten 60-Minuten-Sendung einen 2-Stunden Block. In der letzten Sendestunde, würdevoll eingeleitet durch den Donauwalzer, gab es einen Rückblick auf die Aktivitäten von SM Radio Dessau über die österreichische Kurzwellenanlage.
Zuletzt, kurz vor 15 Uhr MEZ erklang noch einmal der Donauwalzer, in den historische Ansagen „Radio Österreich International“ in mehreren Sprachen eingebettet waren. Danach wurde der Sender für alle Zeiten abgeschaltet.
Wie war der Empfang?
Die Ausstrahlungen über Moosbrunn mit 100 kW galten als ausgesprochen beliebt, weil sie in weiten Teilen Europas sehr gut zu empfangen waren. Rauschfrei, stabil und mit gleichbleibend starkem Signal. Auch Indoor mit einer üblichen Teleskopantenne.
Wie geht es mit Moosbrunn weiter?
Das steht noch vollkommen in den Sternen. Der letzte Stand der Dinge ist allerdings, wenig erfreulich, dass alle Rettungsversuche, wie sie auch immer ausgehen haben mögen, gescheitert sind. Was nun mit der Sendeanlage passiert, ist mit aktuellem Stand vollkommen offen.