Österreich: ORF und Private mit jeweils eigenem Vod-Radioangebot

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Österreichs Radiomarkt gerät in Bewegung: Sowohl ORF als auch die privaten Radioveranstalter wollen den Hörern ihre Programme online zur Verfügung stellen – allerdings jeweils mit einem eigenen Portal.

Österreichs Radiomarkt könnte in Bewegung geraten: Zumindest ziehen die österreichischen Radioprogramme nun ins Netz – allerdings mit jeweils unterschiedlichen Plattformen für private und öffentlich-rechtliche Sender. Während der ORF nun endlich seinen lang gehegten Traum von einer eigenen Radiothek umsetzen darf, bringen auch die privaten Radiostationen Österreichs ihr eigenes Online-Portal an den Start. Noch im Sommer soll die Streaming-Plattform Radioplayer in Österreich verfügbar sein.

Die von Kronehit, Österreichs größtem privatem Radiosender, Antenne Steiermark und Life Radio Oberösterreich gegründete Streaming-Plattform hat sich nun noch breiter aufgestellt: Nach Informationen des österreichischen „Standard“ sollen sich nun noch weitere private Radiobetreiber dem Projekt angeschlossen haben. So sollen Ö24, Arabella, Antenne Vorarlberg mit jeweils vier Prozent in die Radioplayer Österreich GmbH eingestiegen sein. Kronehit ist mit 44 Prozent an dem Portal beteiligt, Life Radio und Antenne Steiermark mit jeweils 22 Prozent.
 
Auf der Radioplayer-Plattform wollen die privaten Veranstalter auf die in Großbritannien von BBC und Privatsendern entwickelte Technologie zurückgreifen. Eine entsprechende Kooperation war die Gesellschaft im März dieses Jahres mit Radioplayer Worldwide eingegangen. Die Radiosender auf der Streaming-Plattform lassen sich dabei über Computer und mobile Endgeräte hören.
 
Als Starttermin für das Video-on-Demand-Angebot, auf dem die Privaten ihre Programme den Nutzern gebündelt zur Verfügung stellen wollen, war der Sommer angekündigt worden. Auf der Website wird bisher noch nur auf den baldigen Start des Angebots verwiesen.

Währenddessen genehmigte die österreichische Medienbehörde KommAustria dem ORF Mitte Juli die Veranstaltung einer eigenen Radiothek. Den entsprechenden Antrag hatte der öffentlich-rechtliche Rundfunk im Mai 2014 eingereicht. Wie in der Videothek des ORF können die Nutzer demnach auch die Radioprogramme der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalt sieben Tage lang nachhören.
 
Nur einige Auflagen legte die Medienbehörde dem ORF dabei auf: Werbung wurde dem ORF auf der Streaming-Plattform nur bei Kinder- und Ö1-Programmen untersagt – letztere müssen auch im Rundfunk werbefrei sein. Allerdings darf bei einer Nutzungszeit von unter zehn Minuten nur lediglich ein Pre Roll geschaltet werden. Außerdem muss den Nutzern der Einsatz von Adblockern erlaubt sein. Ferner hat die Medienbehörde in ihrem Abschlussbericht festgehalten, dass die Plattform nicht für die privaten Mitbewerber geöffnet werden soll.
 
Ebenso im Juli hat das Verwaltungsgericht entschieden, dass Radioempfang über das Internet keine beitragspflichtige Empfangsart darstellt. Denn anders als in Deutschland wird in Österreich keine Haushalts-, sondern eine Geräteabgabe erhoben. Für die Nutzung des vom ORF auf seiner Radiothek online zur Verfügung gestellte Angebot wird demnach kein Rundfunkbeitrag fällig. [kw]

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1 Kommentare im Forum
  1. AW: Österreich: ORF und Private mit jeweils eigenem Vod-Radioangebot Ich kann mir schlecht vorstellen, wie Radio als Video aussehen soll.
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