
München – Viele hielten die Technik schon für gescheitert. Nicht so die Landesmedienzentrale in Bayern. Sie hat eine Ausschreibung für DAB Frequenzen gestartet.
Trotz der Rückschläge in den letzten Jahren bleibt das Thema DAB aktuell. So hat nach Landesmedienanstalten wie der TLM in Thüringen jetzt auch die Bayerische Landeszentrale für neue Medien (BLM) Frequenzkapazitäten für die geplante bundesweite Ausstrahlung von digitalen Radioangeboten auf DAB-Basis ausgeschrieben. Interessierte Sender können sich nach Angaben der BLM noch bis zum 12. März um 12 Uhr bewerben.
Die Landesmedienanstalten hoffen, dass nach dem Rückzug der großen, im Verband VPRT organisierten Privatsender einige Privatradios eigenständig Bewerbungen einreichen, so dass der bislang in Deutschland kränkelnde digitale Hörfunk doch noch ein Erfolgsmodell wird. Die Bewerber können Anträge für das bisherige DAB-Verfahren, die Weiterentwicklung DAB+ oder für das multimediale DMB-Verfahren einreichen.
Dabei hoffen die Medienwächter auch auf eine Rückkehr des nationalen Hörfunks zu DAB: Drei Programmplätze im neuen bundesweiten Ensemble sind dem Deutschlandradio vorbehalten. Die restlichen Kapazitäten können private Sender nutzen. Im neuartigen Verfahren DAB+ wären bis zu einem Dutzend bundesweite Sender möglich.
Nachdem der DAB-Hörfunk in den vergangenen Jahren in der Versenkung zu verschwinden drohte, gibt es derzeit bei den Radiomachern ein Umdenken. So ist das Privatradio Oldiestar ab sofort in Berlin und Brandenburg terrestrisch per DAB zu hören. Noch im vergangenen Jahr setzten Deutschlands Privatsender eher auf das Internetradio als auf DAB. Da beim Internetstream der Datenaustausch zwischen einzelnen Internet-Rechnern mit Hin- und Rückkanal technisch normiert ist, steigen mit jedem weiteren User der Traffic und somit die Kosten für die Sender. Die DAB-Befürworter hoffen daher, dass ein digitales Broadcasting-Verfahren als UKW-Nachfolge doch noch eine Chance hat. [mw]
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