Neue Infos zum  DAB+-Mux PLAY.CZ

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Das neue tschechische DAB+-Paket PLAY.CZ ist zumindest in Österreich schlechter zu empfangen als gedacht

Wie berichtet, wurde in Tschechien am 3. März der neue Digitalradio-Mux PLAY.CZ aufgeschaltet. Nun hatten auch wir erstmals die Gelegenheit, ihn in der Praxis zu testen.

PLAY.CZ kommt aktuell über sechs Standorte in Tschechien. Davon sind zwei auch für das benachbarte Ausland, also Deutschland und Österreich, von Interesse. In Ostsachsen ist das Paket auf Kanal 10C über den Standort Usti nad Labem zu hören. Laut veröffentlichter Daten sollen dazu 10 kW ERP zum Einsatz kommen.

Für Oberösterreich und benachbarte Bundesländer ist tschechisches Digitalradio über den Standort Klet bei Budweis auf Kanal 11C zu hören. Auf dem Klet befinden sich zwei Sendemasten. Ein riesiger, in den 1960ern erbauter und ein deutlich kleinerer deutlich neueren Datums. Alles, was über den alten Mast kommt, ist weithin empfangbar. Das trifft auf UKW, DVB-T2 und auch DAB+ zu.

Zumindest, wenn wir uns das Paket des öffentlich-rechtlichen tschechischen Rundfunks auf Kanal 12C ansehen. Sie werden mit 20 kW ERP ausgestrahlt und sorgen für so gut wie störungsfreien Empfang, etwa auf der österreichischen Westautobahn zwischen Salzburg und Amstetten. Von Salzburg westwärts ist das Paket mit Einschränkungen bis Zell am See zu hören.

Wie ist die Empfangbarkeit?

Auch PLAY.CZ wird, zumindest laut Frequenzlisten, mit 20 kW ERP über den großen Mast am Klet ausgestrahlt. Wobei das bislang einzige aufgeschaltete Radio Relax, genauso wie die öffentlich-rechtlichen Programme auf Kanal 12C, mit EEP-2A, also einem recht guten Fehlerschutz ausgestrahlt wird.

Da möchte man meinen, dass beide Multiplexe etwa gleich gut zu hören sind. Dem ist aber nicht so. Was zunächst auffällt, indem uns der Empfang nur je an einem Punkt jeweils bei Zell am See, Saalfelden und Lofer (alles Wintersport-Tourismusorte) gelingt. Der 12C ist auf der Strecke indes recht häufiger Gast. Selbst im Raum Salzburg bleibt PLAY.CZ eine Ausnahme. Halbwegs brauchbar gelingt der Empfang erst ab der Mitte Oberösterreichs in Richtung Osten.

Wie kann das sein?

Die aus unserer Sicht wahrscheinlichste Ursache dürfte darin liegen, dass PLAY.CZ zwar für den Standort Klet bei Budweis mit 20 kW ERP koordiniert wurde, aber dass tatsächlich mit deutlich geringerer Sendeleistung gearbeitet wird. Wobei wir vermuten, dass diese wahrscheinlich bei unter 10 kW ERP liegen dürfte.

Eine zweite Vermutung wäre, dass für den Privatmux am Mast eigene Sendeantennen montiert wurden, die sich in deutlich geringerer Höhe als jene für den Kanal 12C, befinden. Gut anzunehmen, dass über diese neuen Antennen, so es sie wirklich gibt, künftig auch ein weiteres tschechisches Privatradiopaket auf Kanal 10C aufgeschaltet werden dürfte.

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