Nachdem die Geschichte um eine angeblich während der Live-Sendung von Domian verprügelte Anruferin große Wellen schlug, herrscht nun wieder Einigkeit. Der WDR entschuldigt sich bei der „Bild“.
Die Geschichte um den Anruf einer angeblichen gerade verprügelten Frau bei Seelsorger Jürgen Domian findet ein gutes Ende – zumindest die beteiligten Medien konnten nun eine Einigung erzielen: Nachdem sich auch die Polizei auf die Seite der „Bild“-Zeitung schlug und den Anruf des angeblichen Prügel-Opfers als Fake-Anruf einschätzte, entschuldigte sich der Westdeutsche Rundfunk (WDR), bei dem der Late-Night-Talk im Programm läuft, bei der Zeitung.
In einer Live-Sendung von Domian hatte eine Anruferin den Eindruck vermittelt, gerade von ihrem Partner verprügelt zu werden. Mitarbeiter des WDR hatten daraufhin die Polizei verständigt. Die „Bild“ hatte den Anruf am nächsten Tag als Fake enttarnt. Domian glaubte dennoch weiterhin an die Echtheit des Anrufs und warf der Bild vor, ihre Titelgeschichte sei „frei erfunden“.
Nachdem nun auch die Polizei davon ausgeht, dass es um einen Spaßanruf handelt, ruderte nun auch der Domian-Sender zurück. „Nach dem jetzigen polizeilichen Kenntnisstand hat sich Jürgen Domian zu früh auf eine Polizeiquelle, die er und die Redaktion kontaktiert hatten und die – im Nachhinein betrachtet – eine missverständliche Auskunft gegeben hat, verlassen“, erklärte der WDR gegenüber der „Bild“.
Nicht nur die derzeit bekannten Fakten stellte der öffentlich-rechtliche Sender dabei richtig, auch eine Entschuldigung für die Ereignisse der vergangenen Tage richtete er an die Zeitung. Begründet hat der WDR das Vorgehen mit der Beurteilung des Psychologen. Dieser hat den Anruf als glaubwürdig und echt geschätzt. „Deshalb hat Domian fälschlicherweise die Recherchen der Kollegen der Bild-Zeitung in seiner Sendung am Dienstag in Frage gestellt und behauptet, diese seien teilweise ‚frei erfunden'“, so der WDR der Zeitung gegenüber. „Für diese Fehleinschätzung möchten wir uns in aller Form entschuldigen!“[kw]
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