Immer mehr private und alle öffentlich-rechtlichen Programmanbieter setzen auf die Digitalisierung des Hörfunks. Damit ist DAB Plus unumkehrbar, so lautet das Ergebnis des DAB+ Panels auf den Münchner Medientagen unter dem Motto „Chancen nutzen, Marktanteile sichern, Zielgruppen erobern“.
Dabei blicken die Radio-Veranstalter gespannt nach Norwegen. Im hohen Norden schaltet das Land als Erstes weltweit den analogen UKW-Hörfunk zugunsten von Digitalradio DAB Plus ab. Dabei konnte festgestellt werden, dass die Reichweiten der Hörfunksender nur geringe Einbrüche seit dem Umstieg zu verzeichnen hatten, während die Reichweiten im TV sinken.
In Norwegen besitzen bereits 82 Prozent der Bevölkerung mindestens ein DAB-Plus-Radio. Dies bedeutet, dass insgesamt 4,75 Millionen DAB Plus Radios in norwegischen Haushalten stehen. Fast 1,4 Millionen Norweger können nach dem Umstieg Radiostationen hören, die es auf UKW früher nicht gab.
Auch die privaten Radiostationen in Norwegen konnten trotz anfänglicher Bedenken vom Umstieg auf DAB Plus profitieren. Der Radiowerbemarkt wuchs im zweiten Quartal 2017 um 1,4 Prozent auf 40 Millionen Euro. Auch in Deutschland wird der Umstieg auf DAB Plus vorangetrieben. 2018 werden weitere 16 bundesweite private Radioprogramme starten.
In Sachsen soll das Angebot im digital-terrestrischen DAB Plus Radio steigen. Bis Jahresende sollen über zwei lokale Multiplexe in Leipzig und Freiberg 28 Hörfunkprogramme starten. Es werden zehn Programme darunter sein, die bisher nur im Internet oder noch gar nicht zu hören waren.
Die Teilnehmer in München begrüßen ausdrücklich eine Norm zur Förderung von Digitalradio DAB Plus, für die sich die zuständigen Ausschüsse des Europaparlaments ausgesprochen haben. Die Regelung sieht vor, dass höherwertige Radios zusätzlich zum UKW-Empfang auch den Empfang digitaler Radioprogramme ermöglichen müssen. [jrk]
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