Medienanstalten: Reichweiten-Verdopplung für DAB Plus

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Der Digitalisierungsprozess beim Radio kommt langsam in Fahrt. In den letzten zwei Jahren konnte sich die Reichweite für DAB Plus laut dem aktuellen Digitalisierungsbericht der Medienanstalten verdoppeln. Zudem stehen wichtige Entscheidungen zum Umstieg auf Digitalradio an.

Der Vormarsch von Digitalradio in Deutschland kommt nur in langsam in Gang. Etwas mehr als vier Millionen Haushalte verfügen hierzulande inzwischen über ein DAB-Plus-Radiogerät, das entspricht etwa rund zehn Prozent und einem Anstieg um 2,5 Prozent innerhalb des letzten Jahres. Damit sind seit Mitte 2014 gut eine halbe Million Menschen beim Radio auf den digitalen Übertragungsweg umgestiegen. Dies geht aus dem Digitalisierungsbericht und einer Reichweitenerhebung zu dem digitalen Übertragungsstandard hervor, die die Medienanstalten am Montag auf der Technikmesse IFA vorab präsentierten.

Für Karola Wille, MDR-Intendantin und Vorsitzende der ARD-Lenkungsgruppe Digitalradio, belegen die Zahlen, „dass wir auf dem richtigen Weg sind und DAB Plus bei den Menschen ankommt. Die Ergebnisse bestätigen den eingeschlagenen Weg, Digitalradio über DAB Plus konsequent einzuführen.“
 
Insgesamt hat sich der Wert der Haushalte, die DAB Plus empfangen können, seit 2013 verdoppelt. Vor zwei Jahren waren es gerade einmal 4,5 Prozent. „Die Kuh fliegt – und sie nimmt Tempo auf“, so Willi Steul, der Intendant des Deutschlandradios, am Montag auf der IFA. Bisher erfolgt die digitale und analoge Verbreitung im Radio parallel. Dabei liegt die bundesweite Versorgung mit Digitalradio bei knapp 63 Prozent der Fläche, Ende des Jahres sollen DAB-Plus-Sender schon 79 Prozent der bundesdeutschen Fläche versorgen.
 
Ferner zeigt sich in dem vorab veröffentlichten Bericht ein Trend in Richtung Zweitgerät. So besitzt jeder DAB-Plus-Haushalt im Durchschnitt 1,6 Empfangsgeräte. Außerdem geht aus der Erhebung hervor, dass elf Prozent der Bevölkerung DAB-Angebote nutzen, die Tagesweite der ARD-Digitalradioprogramme liegt bei 2,9 Millionen Hörern.
 
Weitere Fortschritte zum Umstieg auf digitalen Radioempfang lassen sich laut Deutschlandradio-Intendant Steul allerdings nur mit einem festen Termin zur UKW-Abschaltung erzielen. Von einem konkreten Termin waren die Verantwortlichen in letzter Zeit eher wieder abgerückt. Anders Steul – er setzt sich für ein Ende des Parallelbetriebs von digitalem und analogem Radio ein und weist darauf hin, dass wichtige Entscheidungen für den DAB-Plus-Fahrplan jetzt getroffen werden müssen: „Wenn wir unser Zieldatum 2025 halten wollen und allen Beteiligten zehn Jahre für die Umstellung geben wollen, müssten wir in diesem Jahr diese Entscheidung treffen.“[kw]

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3 Kommentare im Forum
  1. AW: Medienanstalten: Reichweiten-Verdopplung für DAB Plus Sehr erfolgreich, muss man schon sagen. Vor 2 Jahren gab es eine Reichweite von 4,5% des Bundesgebietes, jetzt liegt sie bei 63% Aber die Nutzer Zahl ist nur 4 Millionen entspricht 10% und nur um eine Halbe Million gestiegen. Das bedeutet je höher die Reichweite,je weniger kaufen DAB+. Hier wird uns ein Flop nach guter HD+ Manier schöngerechnet.
  2. AW: Medienanstalten: Reichweiten-Verdopplung für DAB Plus Du setzt hier zwei Prozentzahlen ins Verhältnis, die nicht das selbe beschreiben. Die 4,5% entspricht dem Anteil an Haushalten, die damals DAB+ empfangen haben. Die 63% bezieht sich auf die Abdeckung des Bundesgebiets (theoretische Empfangbarkeit).
  3. AW: Medienanstalten: Reichweiten-Verdopplung für DAB Plus In zwei Jahren von 2,7 Mio. Geräte auf 6,4 Mio. Geräte (plus 3,7 Millionen Geräte). Ein Flop sieht anders aus. Hier der neue Digitalisierunsgbericht: http://www.die-medienanstalten.de/fileadmin/Download/Publikationen/Digitalisierungsbericht/2015/Digitalisierungsbericht_2015_Daten_und_Fakten_web.pdf
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