Die Medienanstalt Sachsen-Anhalt haben eine Aktion des Radiosenders 89.0 RTL beanstandet. Der hatte im Januar dieses Jahres eine Penis-Tätowierung im Studio per Radio und Internet übertragen.
Wie die Medienanstalt Sachsen-Anhalt am Montag mitteilte, kritisierte sie sowohl die Sendung als auch die Darstellung der Aktion auf der Internetseite des Senders. Beide Beiträge verstößen gegen den Jugendmedienschutzstaatsvertrag. Laut der zuständigen Kommission für Jugendmedienschutz könnten beide Angebote die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren beeinträchtigen.
In der Morningshow ließ sich ein 39-Jähriger das Wort einer Automarke auf seinen Penis tätowieren, um das besagte Auto dann ein Jahr lang kostenlos fahren zu dürfen. Diese Aktion könnte bei Jugendlichen den Eindruck vermitteln, „als sei der Tausch der körperlichen Unversehrtheit gegen materielle Gegenwerte gesellschaftlich akzeptiert und völlig normal“ sagte Martin Heine, Direktor der MSA.
Der Radiobeitrag hätte lediglich in der Zeit von 22.00 Uhr bis 6.00 Uhr verbreitet werden dürfen. Im Internet hätte es die Möglichkeit gegeben, ein technisches oder sonstiges Mittel einzusetzen, das die Wahrnehmung des Angebots durch Kinder oder Jugendliche der betroffenen Altersstufe unmöglich macht oder wesentlich erschwert. Beides sei nicht erfolgt, so dass eine Beanstandung auszusprechen war. [su]
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