Media Broadcast: Einstellung der UKW-Übertragung?

Erhält die Media Broadcast keine höheren Entgelte für die Bereitstellung ihrer Sendeanlagen, will der Sendernetzbetreiber die Radioübertragung via UKW einstellen. Mit dieser Drohung soll sich Media Broadcast an die Bundesnetzagentur gerichtet haben.

Stille im Radio als Druckmittel: Der Sendenetzbetreiber Media Broadcast droht der Bundesnetzagentur, den Radioempfang via UKW zum Erliegen zu bringen. Gegenstand der Auseinandersetzung sind die Übertragungsentgelte, welche die privaten UKW-Rundfunksender zur Verbreitung ihrer Programme via UKW an die Media Broadcast zu entrichten haben.

Media Broadcast fordert von der Bundesnetzagentur, die demnächst über die zukünftige Vergütung der Sendeleistungen zu entscheiden hat, höhere Entgelte für die Bereitstellung der Sendeanlagen. Anderenfalls will der Sendernetzbetreiber, dessen Technik derzeit fast alle privaten UKW-Rundfunksender in Deutschland nutzen, laut „Kontakter“ den UKW-Betrieb ab März 2016 einstellen. Damit kommt die Forderung der Media Broadcast eher einer Erpressung gleich.
 
Kurz vor der Entscheidung der Bundesnetzagentur über die künftige Entgelt-Reglung beharrt die ehemalige Telekom-Tochter Media Broadcast darauf, dass sich in den Geldern auch die Kosten niederschlagen, die für die Wiederbeschaffung der Sendeanlagen aufgewendet werden. Ohne dieses Zugeständnis sieht sich das Unternehmen von hohen Verlusten bedroht.
 
Die Bundesnetzagentur verweigert sich jedoch dieser Sichtweise. Gegenüber dem „Kontakter“ sagte ein Sprecher der Netzagentur, Existenzängste auf Seiten der Media Broadcast würden „jeglicher konkreter Vorstellungskraft“ entbehren. Stattdessen müsse der Markt geöffnet und das Monopol des Sendernetzbetreibers aufgebrochen werden.
 
Geplant ist die Liberalisierung der Ausstrahlungswege ab 2016, indem der Markt dann für weitere Dienstleister geöffnet werden soll. So sollen künftig auch andere Sendernetzbetreiber Zugang zu den Anlagen der Media Broadcast erhalten. Vor dem Hintergrund der Forderung an die Bundesnetzagentur erscheint dieses Vorgehen nun umso notwendiger. [kw]