Ein Warnstreik von Mitarbeitern beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) hat am Mittwoch zu Programm-Ausfällen im Radio und TV geführt.
Das Nachrichtenprogramm MDR Aktuell könne derzeit am MDR-Standort Leipzig nicht gesendet werden, dort sei das Programm von MDR Sachsen-Anhalt aufgeschaltet, teilte der öffentlich-rechtliche ARD-Sender am Vormittag mit. Weiter hieß es von einem Sprecher: „Im MDR kann es heute leider zu kurzfristigen Umstellungen in unseren Programmangeboten kommen. Wir bitten, dies zu entschuldigen.“
Update: Auch im TV-Programm gab es Auswirkungen. Nach Senderangaben entfielen die Kurzsendungen „MDR aktuell“ gegen 11 und 14 Uhr. Es habe Ersatzprogramm gegeben. Auch die Sendungen „MDR um 2“ und „MDR um 4“ konnten demnach nicht live gesendet werden. Ausgestrahlt wurden aufgezeichnete Sendungen.
Es kann zu weiteren Programmausfällen beim MDR kommen
Hintergrund des Warnstreiks seit 7 Uhr sind laufende Tarifverhandlungen. Gewerkschafter hatten dazu aufgerufen. Brisant ist die offensichtlich gescheiterte aktuelle Verhandlungsrunde auch aus dem Grund, dass erst vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass das Ausmaß der übertariflichen Verträge beim MDR ein ähnlich hohes Niveau hat wie beim krisengeschüttelten RBB.
Kurz vor Streik pikanterweise 36 übertarifliche Verträge ans Licht gekommen
Nach Informationen der „MZ“ (Mitteldeutsche Zeitung) sollen insgesamt 36 Personen übertarifliche Löhne beziehen, darunter Intendantin Karola Wille, acht Direktoren sowie 27 weitere Angestellte.
Mit Material der dpa
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- MDR-Gebaeude-2: © MDR/Martin Jehnichen