Stabile Machtverhältnisse im Hörfunk: Am Abstand zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern verändert sich wenig. Großer Gewinner ist eine private Klassikwelle.
Auf dem deutschen Radiomarkt bleiben die beitragsfinanzierten Sender weiter an der Spitze. Die ARD-Wellen werden unter der Woche jeden Tag im Schnitt von 37,164 Millionen Menschen eingeschaltet – das entspricht einem Marktanteil von 53 Prozent. Die privaten Kanäle bringen es auf 29,602 Millionen Hörer (42,2 Prozent). Dies geht aus der am Mittwoch in Frankfurt veröffentlichten Media-Analyse (MA) hervorgeht. Beim Abstand gab es im Vergleich zur letzten Erhebung im Juli vergangenen Jahres nur minimale Veränderungen.
Für die repräsentative Untersuchung wurden bundesweit rund 70 0000 Menschen im Alter ab 14 Jahren nach ihren Lieblingssendern gefragt. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse, ein Zusammenschluss aus Medien- und Werbewirtschaft, ermittelt zwei Mal im Jahr die Reichweiten für die Sender.
Mit Abstand meistgehörter Sender Deutschlands bleibt das private Radio NRW. Der Verbund zahlreicher Wellen kommt bundesweit auf 1,683 Millionen Hörer pro Stunde an einem Werktag. Dahinter folgen die Radio-Kombi Baden-Württemberg (1,168), das öffentlich-rechtliche Bayern 1 (1,129), Antenne Bayern (1,000) und WDR 2 (0,990).
Hörer-Plus von 25 Prozent – Klassik Radio der große Gewinner
Unter den beitragsfinanzierten nationalen Radioprogrammen erreicht der Deutschlandfunk – über den ganzen Tag hinweg – 1,824 Millionen Menschen. Das ist ein Plus von 13 Prozent. Dagegen büßt Deutschlandfunk Kultur (419 000 Hörer) mehr als 12 Prozent ein. Großer Gewinner ist das private Klassik Radio, das täglich auf 1,072 Millionen Hörer kommt. Dies ist ein Zuwachs von fast 25 Prozent.
Die MA-Zahlen sind für die Preise der Werbespots wichtig. Den werbefreien ARD-Wellen geben sie zugleich Hinweise auf ihre Akzeptanz bei der Hörerschaft. [dpa]
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