Die rheinland-pfälzischen Medienhüter haben die frühere SPD-Politikerin Renate Pepper für sechs Jahre zur neuen Direktorin der Landeszentrale für Medien und Kommunikation (LMK) gekürt. Aufgrund ihres Parteibuchs ist Pepper nicht unumstritten.
Dienstantritt der neuen Direktorin, die „mit großer Mehrheit“ von der LMK-Versammlung am Montagabend gewählt wurde, ist der 1. April 2012. In der gleichen Sitzung wurde Harald Zehe ebenso „mit sehr deutlicher Mehrheit“ als Stellvertretender Direktor der Landesmedienanstalt im Amt bestätigt. Der Vorsitzende der Versammlung bot der neuen Direktorin eine „konstruktive und überparteiliche Zusammenarbeit“ mit der Versammlung an.
Als „Parteipolitik“ hatte im Vorfeld der Leiter des CDU-Freundeskreises bei der LMK, Günther Gremp, die Nominierung Renate Peppers kommentiert. Pepper war zuvor 20 Jahre für die SPD im Landtag tätig. In den Reihen der CDU-Vertreter gab es Kritik am Umstand, dass Pepper ohne vorherige Ausschreibung und demzufolge ohne weitere Bewerber für den Leitungsposten nominiert wurde (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
Neben der Personalie wurde im Rahmen der LMK-Versammlung den rheinland-pfälzischen Regionalfenstern von Sat.1 („17:30 Sat.1 live“) und RTL („RNF Life“) auf Grundlage einer jährlich durchgeführten Inhaltsanalyse attestiert, dass sie die gesetzlichen Vorgaben hinsichtlich Regionalität, Aktualität und Ereignisbezogenheit erfüllen. Bei Sat.1 sei der hohe Anteil an politischer Berichterstattung positiv aufgefallen, der mit 47,9 Prozent rund 20 Prozent über dem Schnitt liege. Bei „RNF Life“ habe dagegen die Kultur mit 18,6 Prozent den Normwert um mehr als 10 Prozent überschritten.
Außerdem verabschiedete die LMK-Versammlung am Montag die Auflagen für den privaten Radiosender RPR für die Lizenz seines Jugendradios Big FM. Dieser muss künftig einen stärkeren Rheinland-Pfalz-Bezug gewährleisten, um die unter Widerrufsvorbehalt gestellte Zulassung zu behalten. Unter anderem sollen die Big-FM-Sendungen „Music Workout“ und „Job Connection“ künftig aus Ludwigshafen gesendet werden. Auch die Nachrichtenredaktion sei zwischenzeitlich in das dortige Studio umgezogen, „so dass insgesamt eine deutliche inhaltliche Ausrichtung auf Rheinland-Pfalz wahrnehmbar ist“, erklärte die LMK. [ar]
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