LfM-Direktor fordert Nachfolger für DAB Plus

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In vielen Bundesländern ist DAB Plus auf dem Vormarsch, doch in Nordrhein-Westfalen sind sich die Veranstalter noch unschlüssig. Um die Lokalsender ins Digitalradio zu holen, fordert Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien (LfM), einen DAB-Plus-Nachfolger.

Langsam aber sicher geht die Umstellung des Radios von analog auf digital voran. Vor allem dank des Engagements der öffentlich-rechtlichen Sender, wie das Beispiel des Bayerischen Rundfunks (BR) zeigt. Und auch die großen Privatradiosender setzen den Umstieg auf DAB Plus langsam um. Doch für die kleinen Lokalradiosender ist der Umstieg noch eine zu große Hürde. Auch ein Grund, warum in Nordhrein-Westfalen noch keine Entscheidung getroffen wurde. Deshalb fordert der Direktor der Landesanstalt für Medien (LfM) nun eine Lösung.

„Wir müssen überlegen, wie wir den lokalen Hörfunk, wenn überhaupt, in die digitale Welt bekommen. Im DAB wird es schwierig bis unmöglich. Wir benötigen ein Nachfolgesystem“, erklärte Brautmeier auf einer Sitzung des Ausschusses für Kultur und Medien vor dem Landtag in Nordrhein-Westfalen. Das aktuelle System sei für die Lokalsender schlicht zu teuer.
 
Wenn sich keine Lösung finden lässt, fürchtet Brautmeier um die Erhaltung des dualen Systems. Die Privaten müssten ebenso im Digitalradio vertreten sein wie die Öffentlich-Rechtlichen, „sonst haben  wir  das  gleiche  Ungleichgewicht,  wie  wir  es  historisch  gewachsen  im  UKW-Bereich haben.“
 
Eine schnelle Lösung scheint jedoch unwahrscheinlich, zumal sich DAB Plus auch in den deutschen Haushalten immer stärker durchsetzt und Digitalradios bereits in fünf Millionen Haushalten zu finden sind. Eine erneute Umstellung ist da eher unwahrscheinlich, zumal es kaum Alternativen gibt. [buhl]

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21 Kommentare im Forum
  1. Ja doch, das ist ein Held. Bayern zeigt klipp und klar, dass regionale Muxe gehen. Die Radios müssen nur eine Reorganisation durchführen, eventuell zwei-drei Regionale zusammenschließen und schon wäre eine Abdeckung in Regionalmuxen möglich aus meiner Sicht. Es scheitert genau an drei Dingen: 01. Ich will keine Mehrkosten 02. Ich will nicht mehr Konkurrenz 03. Ich will mich nicht für die Zukunft ändern müssen. Festgefahrene Platzhirsche, die eine Technologie zu Fall bringen wollen statt sich zu modernisieren und sowas wird auch noch unterstützt von der Landesmedienanstalt - Also ich finde es zum Fremdschämen.
  2. Komisch, in anderen Bundesländern gibt es keine Probleme mit den Privaten auf DAB. Vielleicht sollte man diese in NRW einfach auf UKW belassen, bis sich ein Nachfolgestandard etabliert hat. Ehrlich, was soll ein Nachfolger im terrestrischen digitalen Rundfunk sein? Evtl. ergibt sich ja noch was in Richtung DRM+, das würde als Zusatzprodukt zu DAB sicherlich auch im UKW Frequenzbereich passen, gerade für die kleinen Privaten aber schon wieder ein Nachfolger für DAB nur weil in NRW ein paar kleine Privatsender das nicht können?! Klar, DAB ist für die großen Bereichssender sehr praktisch, für kleine lokale würde sich tatsächlich DRM+ _als Ergänzung_ eignen - oder man denkt wieder über das L-Band nach - ach nein, das ist ja inzwischen auch bei den Mobilfunkern. In der Schweiz hat man auch kleine Privatsender auf DAB bekommen. Vielleicht mal dort nachfragen.
  3. Auch die Niederländer schaffen es Lokalfunk auf DAB+ zu senden. Nur in extrem rückständigen NRW schafft man es nicht.
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