Der Bundesrat der Schweiz hat beschlossen keine neuen UKW-Frequenzen zu vergeben. Neue Sender sollen stattdessen auf digitalen Plattformen zugelassen werden.
Der Bundesrat der Schweiz will keine zusätzlichen UKW-Frequenzen zum Radiohören bereitstellen, geht aus einem Bericht des Gremiums am heutigen Mittwoch hervor. Der Preis dafür wäre für alle Beteiligten unverhältnismäßig hoch. Stattdessen wolle er an seiner bisherigen Strategie weiter fest halten.
So werde auf der sprachregionalen Ebene die Digitalisierung weiter vorangetrieben. Neue private Veranstalter sollen sprachregional nur auf digitalen Plattformen, wie DAB, zugelassen werden. Im Gegensatz dazu verzichte der Bundesrat im regional ausgerichteten analogen UKW-Bereich auf tiefgreifende technische Umplanungen oder die Eröffnung neuer UKW-Versorgungsgebiete.
Verbreitungstechnisch gesehen seien bereits im ganzen Land digitale Radioprogramme empfangbar, die mittels der DAB/DAB Plus-Technologie verbreitet werden. Mit rund 700 000 verkauften DAB-Geräten beziehungsweise rund 15 Prozent „digitalen“ Haushalten zähle die Schweiz zu den führenden Ländern Europas. Die Basis für einen schrittweisen Umstieg sei damit gelegt.
Grund für die erneute Beschäftigung mit dem Thema war ein Antrag von Nationalrat Filippo Leutenegger. Er forderte den Bundesrat auf, die aktuellen UKW-Frequenzkapazitäten innerhalb der unterschiedlichen Versorgungsgebiete der Schweiz zu überprüfen. Falls dabei ungenutzte Restkapazitäten entdeckt würden, sollten sie in einem entsprechenden Bericht dargestellt und geprüft werden, ob eine Anpassung des Frequenzzuweisungsplans zugunsten weiterer Senderketten möglich ist. [su]
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