„Keine Selbstbedienung“: VPRT gegen Frequenztausch bei HR-Radios

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Der unangekündigte Tausch von UKW-Frequenzen durch den HR hat beim VPRT für Aufregung gesorgt. Es herrsche keine Selbstbedienung bei Umwidmungen, kritisierte der Verband und forderte eine Neuordnung der UKW-Rundfunkfrequenzen.

Um seinen beiden Hörfunkwellen You FM und HR-Info eine größere Reichweite zu verschaffen, hat der Hessische Rundfunk Anfang dieser Woche kurzerhand seine UKW-Frequenzen umverteilt und die beiden Sender auf die starken Frequenzen des Kultursenders HR2 gelegt. Bei den privaten Radios löste dieser Schritt Empörung aus. So beklagte der Verband privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) am Mittwoch, dass bei Frequenzumwidmungen keine Selbstbedienung herrsche und forderte daher die Einhaltung rechtlicher Vorgaben sowie eine ernsthafte Debatte zur Neuordnung der UKW-Frequenzen.

Der Verband sieht diese Entwicklungen als klares Zeichen dafür, dass die öffentlich-rechtlichen Radios mit Frequenzen überversorgt sind, was die ARD bis dato immer dementiert hat. „Jetzt werden ungeniert Frequenzen von den Kulturprogrammen auf die Jugendwellen verschoben – und die Politik schaut zu. ‚Weniger Auftrag und mehr Frequenzen für kommerzielle Programme‘ kann nicht das Credo eines gebührenfinanzierten Angebots sein“, bemängelte Klaus Schunk, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des VPRT.
 
Der VPRT appelliert daher an die betroffenen Staatskanzleien, den Frequenztausch zu überprüfen, Umverteilungen nur unter Einbeziehung der privaten Seite zu diskutieren sowie dem Expansionsstreben der Anstalten in Richtung kommerzieller Jugendwellen Grenzen zu setzen. „Solche Entscheidungen kann und darf eine ARD-Anstalt nicht autark treffen, da sich die Marktsituation auch im Wettbewerb zu den Privaten massiv verändert, bekräftigte Schunk.
 
Die Überversorgung der ARD-Radios hatte der Verband bereits im Dezember mit Bezug auf den SWR bemängelt. Um die Position seiner Radioprogramme zu stärken, hatte die Rundfunkanstalt die Jugendwelle „Das Ding“ mit Stützfrequenzen ausgestattet und strebt nun an, dies im neuen Staatsvertrag zu verankern. Der VPRT kritisierte diesen Schritt als „“Anschlag gegen das duale Rundfunksystem in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz“. [fm]

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11 Kommentare im Forum
  1. AW: "Keine Selbstbedienung": VPRT gegen Frequenztausch bei HR-Radios Zum Glück bekommen wir in NRW alles vom WDR. Ausnahmen sind die Uniradios und BFBS!
  2. AW: "Keine Selbstbedienung": VPRT gegen Frequenztausch bei HR-Radios Ich bin zwar kein Freund des privaten Rundfunks, muß dem Verband diesbezüglich jedoch zustimmen. Der Frequenzaustauch zugunsten der hr-Dudelprogramme ist nicht nur gegen den privaten Dudelfunk gerichtet, sondern ein Beweis für die immer stärkere Ausrichtung auf die Quote und somit ein inhaltliches Zusammenschmelzen von Privaten und ÖR.
  3. AW: "Keine Selbstbedienung": VPRT gegen Frequenztausch bei HR-Radios HR-info ist ein Dudelprogramm?
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