In naher Zukunft wird es keinen DAB-Plus-Regelbetrieb in Nordrhein-Westfalen geben, die zuständige Landesmedienanstalt und ihr Direktor Jürgen Brautmeier verlängerten den Pilotbetrieb um weitere drei Jahre.
Bundesweit soll im kommenden Jahr ein zweiter DAB-Plus-Multiplex auf den Weg gebracht werden, in Nordrhein-Westfalen heißt es in Sachen Digitalisierung des Radios dagegen weiterhin Stillstand. Denn auch im kommenden Jahr wird in dem Bundesland der Regelbetrieb für das Digitalradio nicht anlaufen. Stattdessen entschied sich die zuständige Landesmedienanstalt auf ihrer jüngsten Sitzung, den DAB-Plus-Testbetrieb um weitere drei Jahre zu verlängern, ein Regelbetrieb rückt damit in weite Ferne.
Begründet hat Jürgen Brautmeier, Direktor der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM), den Entschluss mit dem mangelnden Interesse der regionalen und lokalen Programmanbieter an DAB Plus. Auf Facebook verwies Brautmeier nochmals auf die Bedarfsabfrage, bei der sich zu wenig Interessenten für die Verbreitung über DAB Plus gemeldet hätten.
Allerdings macht der LfM-Direktor keinen Hehl aus seiner Meinung zur Zukunft des Radios. Brautmeier sieht diese im Internet und nicht in DAB Plus. So sei mit DAB Plus die derzeitige Vielfalt des Radios seiner Meinung nach auf regionaler Ebene nicht abbildbar. Bundesweit hält er es dagegen für sinnvoll, neben UKW auch auf DAB Plus zu setzen.
Änderungen könnten sich im nächsten Jahr ergeben, dann steht an der Spitze der LfM ein Wechsel an. Der RTL-Mann Tobias Schmid wird Brautmeier in der Direktoren-Position folgen. Möglicherweise auch ein Richtungswechsel für DAB Plus in NRW. [kw]
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