IMDR dämpft Erwartungen an neuen DAB-Standard

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Bonn – Überhöhte Euphorie um den neuen Standard für das digitale Radio könnte die guten Ansätze bei AAC+ sofort wieder zerstören – meint zumindest der Vorsitzende der Initiative Marketing Digital Radio (IMDR) Helmuth Egenbauer.

„Wir sollten aufpassen, dass wir das Kind nicht mit dem Bade ausschütten“ mahnt der IMDR-Vorsitzende. „Wer jetzt Entwicklungen vorwegnimmt, die noch nicht abgeschlossen und längst nicht im Markt angekommen sind, der setzt wertvolles Vertrauen von Herstellern und Verbrauchern aufs Spiel und riskiert Verzögerungen der Digitalisierung des Hörfunks.“

Damit plädiert Egenbauer für eine kontinuierliche und seriöse Entwicklung des neuen DAB-Standards AAC+, schließlich sei es Fakt, dass der nun zur Standardisierung eingereichte Audiocodec „nicht heute und morgen Realität wird“. Wie DIGITAL FERNSEHEN berichtete, wurde das neue Audiocodierverfahren AAC+ zuletzt dem Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen zur Standardisierung vorgelegt.
 
Die Vorsicht des IMDR wird vor dem Hintergrund der bisherigen Entwicklung des digitalen Radios verständlich, die weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist – bisher gibt es zirka 100 000 Empfangsgeräte in Deutschland. Kein Wunder – ist doch derzeit weder eine flächendeckende Verbreitung gewährleistet, noch reicht die Signalstärke für den Empfang während der Fahrt oder in Gebäuden durchgehend aus. Denkbar schlechte Voraussetzungen in Zeiten, in denen das Radio hauptsächlich als Nebenbei-Medium im Haus oder im Auto genutzt wird. [lf]

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