Das britische Ministerium für Kultur, Medien und Sport hält den Termin für die Umstellung auf digitales Radio in Großbritannien für unrealistisch. Laut einer Untersuchung des Ministeriums ist der Termin 2015 nicht zu schaffen.
Wie der Branchendienst „Brandrepublic.com“ am Dienstag mitteilte, sollte das Ziel für den digitalen Umstieg erst nach 2015 liegen, um den Verbrauchern die Möglichkeit zu geben, sich darauf einzustellen. Laut den jüngsten Untersuchungen der Consumer Expert Group (CEG), auf die sich das Ministerium bezieht, nutzten im zweiten Quartal 2010 etwa 24,6 Prozent der Hörer digitales Radio. Im Vergleichsquartal 2009 waren es 21,1 Prozent. Der analoge Anteil stieg ebenfalls von 66,2 Prozent auf 67 Prozent. Das Wachstum auf beiden Seiten kommt laut der Untersuchung durch die geringere Zahl von „unbestimmten Zuhörern“ zustande.
Der CEG-Bericht empfiehlt, den Umstieg auf Digitalradio erst zu starten, wenn der Anteil der Analog-Hörer unter 30 Prozent liege. Die britische Koalitionsregierung hatte vor Kurzem die Verpflichtung für die Kriterien und das Datum des Umstiegs erneuert. Kulturstaatssekretär Jeremy Hunt machte seine neue Haltung zum Termin 2015 klar: „Wenn, und das ist ein sehr großes Wenn, die Konsumenten bereit sind werden wir 2015 umstellen.“
Die Untersuchung geht auch auf die technischen Grundlagen der Umstellung ein: „Die gerechte Verteilung der Kosten für den Ausbau zwischen der BBC und den kommerziellen Anbietern muss nach der Erstellung der Ausbaupläne geschehen.“ Laut dem Bericht muss vor dem Umstieg eine vollständige Kosten-Nutzen-Analyse erstellt werden, die die Vorteile für die Verbraucher deutlich machen muss. [mw]
Bildquelle:
- Empfang_Radio_Artikelbild: © jakkapan - Fotolia.com