Das italienische Radio soll italienischer werden: Mit diesem Vorstoß sorgt ein Abgeordneter der Lega von Italiens Innenminister Matteo Salvini für Diskussionen.
Alessandro Morelli hat einen Gesetzentwurf vorgelegt, wonach Radiostationen künftig in ihrem Programm verpflichtend einen Anteil von 33 Prozent an Musik italienischer Künstler spielen sollen. „Wir wollen ausländische Musik nicht verbannen – im Gegenteil“, verteidigte Morelli seine Idee gegenüber der Deutschen Presse-Agentur. „Es ist kein Musik-Protektionismus, sondern begründete Förderung der italienischen Kultur.“
Morelli stützt seine Forderung auf Statistiken, denen zufolge der Anteil italienischer Musik bei den zehn beliebtesten Radiostationen von 35 Prozent vor zehn Jahren auf 23 Prozent gefallen ist. Eine Quote für heimische Musik im Radio gibt es etwa in Frankreich, wo sie in den 90er Jahren eingeführt wurde.
Kritik kam beispielsweise von dem italienischen Singer-Songwriter Francesco De Gregori, der den Gesetzentwurf vor Journalisten als „Scheißdreck“ abkanzelte. Nach Ansicht des Musikjournalisten Ernesto Assante könnte eine Quote vor allem Sender vor Probleme stellen, die sich auf bestimmte Genres konzentrieren, welche von wenigen – oder schlechten – italienischen Künstlern bedient werden. [dpa]
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